••• Von Martin Rümmele
WIEN. Mit 58 gespendeten Litern Blutplasma pro 1.000 Einwohner gehört Österreich zur absoluten Weltspitze. Noch wichtiger ist aber, dass Wien eines der internationalen Zentren für die Verarbeitung von Blutplasma ist und damit einen großen Bestandteil der europaweiten Versorgung mit daraus hergestellten lebensrettenden Arzneispezialitäten ist.
9.000 Beschäftigte in Wien
Eine am Montag vorgestellte Analyse der Wirtschaftskammer Wien zeigt neben dem medizinischen Mehrwert auch den beträchtlichen Beitrag zur regionalen Wirtschaftsleistung auf: Über 1,1 Mrd. € beträgt der Beitrag der Plasmaindustrie zum Bruttoregionalprodukt und sichert damit am Standort Wien allein knapp 9.000 Vollzeit-Arbeitsplätze. Rund zehn Prozent aller weltweit hergestellten Plasmatherapeutika stammen aus der Bundeshauptstadt.
Ausschlaggebend für diese weltweite Vorrangstellung ist das traditionsreiche österreichische System der Aufwandsentschädigung für Plasmaspenderinnen und -spender, ohne das viele Patienten nicht mehr versorgt werden könnten. Möglich sind diese Zahlungen der Unternehmen, weil das im Gegensatz zu anderen Ländern hier gesetzlich überhaupt möglich ist.
„Es ist beeindruckend, welche enorme Bedeutung der Standort Wien bei der weltweiten Medikamentenversorgung hat. In der Bevölkerung herrscht eine hohe Blutplasma-Spendebereitschaft, weshalb sich hier auch die großen Pharmaproduzenten angesiedelt haben”, sagt Alexander Biach, Standortanwalt in der Wirtschaftskammer Wien.
Wien als Gesundheitsstandort
„Wien kann auf eine hervorragende wissenschaftliche Tradition im Bereich der medizinischen Forschung und Arbeit zurückblicken”, freut sich auch Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ). Wien sei eine weltweit bekannt Gesundheitsmetropole und bietet Spitzenmedizin, leistbaren Zugang zu Pflege- und Gesundheitsdienstleistungen für alle, erfolgreiche Forschung und innovative Unternehmen. „Vor allem für den Wirtschaftsstandort Wien ist dieser Sektor mit rund 13 Mrd. Euro Umsatz pro Jahr und 37.000 Beschäftigten und Mitarbeitern enorm wichtig.”