HEALTH ECONOMY
© Martin Hörmandinger

ArzneimittelDiskutierten die Erstattung: Peter Fasching (ÖDG), Elisabeth Weigand (Pro Rare), Bernhard Rupp (AK), Barbara Möller (KWPC), Leif Moll (FOPI).

Redaktion 15.11.2024

Versorgung stockt

Die Pharmaverbände FOPI und Pharmig kritisieren, dass Arzneimittel spät in die Kassenerstattung kommen.

••• Von Martin Rümmele

WIEN. Eine aktuelle Analyse im Auftrag der heimischen Pharmaverbände FOPI und Pharmig zeigt, dass neue Medikamente nicht immer auch rasch auf den Markt kommen. Patienten müssten im niedergelassenen Bereich teils Einschränkungen gegenüber der zugelassenen Indikation hinnehmen, auf neue Therapien mitunter monate- oder gar jahrelang warten und haben in einigen Bereichen keine Sicherheit, ihre Arzneimittel auch in Zukunft zu erhalten, hieß es bei einer Pressekonferenz.

Analysiert wurden im Report nun vom Consulting-Unternehmen Krammer, Wrbka & Partner Consulting (KWPC) – zurückreichend bis ins Jahr 2015 – die grundsätzliche Verfügbarkeit neu zugelassener Wirkstoffe im niedergelassenen Bereich, die Erstattung durch die Krankenkasse, die Dauer von der Antragstellung bis zum Zugang für Patienten und die Einschränkungen bei der ärztlichen Verschreibung. „Bei genauerem Hinsehen zeigt sich, dass die Situation für die Betroffenen im niedergelassenen Bereich nicht immer rosig ist”, sagt Leif Moll, Vizepräsident des Forums der forschenden pharmazeutischen Industrie in Österreich (FOPI). „Von 375 im Zeitraum 2015 bis 2023 zugelassenen Innovationen sind 59 – also fast 16 Prozent – in Österreich nicht erhältlich oder es ist ihre Verfügbarkeit unbekannt”, erläutert KWPC-Geschäfts­führerin Barbara ­Möller.

Nicht alles wird bezahlt

„Neben der Verfügbarkeit sehen wir weiters bei der Erstattung Defizite”, betont Möller. Von den zwischen 2015 und 2023 zugelassenen Innovationen wären gut 50% geeignet, im niedergelassenen Bereich eingesetzt und durch die Kassen erstattet zu werden. Doch nur 60% davon beziehungsweise 188 Medikamente sind auch im Erstattungs-kodex gelistet.

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