HEALTH ECONOMY
© medianet

Redaktion 27.09.2024

Wer nach der Wahl Minister werden könnte

Für das Gesundheitsministerium wird hinter den Kulissen eine ganze Reihe an Kandidaten gehandelt.

••• Von Martin Rümmele

Eigentlich hat das Gesundheitsministerium wenig zu sagen im Gesundheitsbereich. Die Kompetenzen liegen bei den Bundesländern sowie den Krankenversicherungen und vor allem bei der Bundeszielsteuerungskommission, in der Länder, Kassen und Bund gemeinsam planen. Hier braucht es einstimmige Beschlüsse. Dennoch wird der Gesundheitsbereich immer wichtiger und mit einem BIP-Anteil von rund elf Prozent ist der Gesundheitssektor als Querschnittsbereich ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Deshalb wird wohl auch dem Ressortchef in einer künftigen Regierung eine wichtige Rolle zukommen. media­net hat sich umgehört, wer dafür infrage kommt.


Juliane Bogner-Strauß, ehemalige Ministerin und Gesundheitslandesrätin in der Steiermark. Sie wird nicht nur in ÖVP-Kreisen als mögliche Kandidatin gehandelt.

Christine Haberlander ist langjährige Gesundheitslandesrätin in Oberösterreich und war bei mehreren Koalitionsverhandlungen in der Vergangenheit eingebunden. Sie selbst lehnt einen Wechsel nach Wien offiziell ab.

Andreas Huss ist als Kassenobmann bei einer SPÖ-Regierungsbeteiligung fast gesetzt – eventuell auch als Sozialminister. Er habe Ambitionen, hört man.

Herwig Ostermann ist Geschäftsführer des heimischen Public Health-Instituts, der Gesundheit Österreich GmbH, des Bundes und war Berater der letzten Regierung.

Arno Melitopulos ist Manager in der ÖGK und zuständig für Vertragspartner. Der Tiroler wurde zuletzt immer stärker als Experte im Gesundheitsbereich sichtbar.

Katharina Reich ist wichtige Sektionschefin im Gesundheitsministerium und hat dort eine zentrale Schlüsselposition. Sie hat viele Reformen der Vergangenheit mitgestaltet.

Michael Heinisch gilt im Gesundheitswesen bestens vernetzt und als Chef der Vinzenz Gruppe, die Ordensspitäler und Gesundheitseinrichtungen betreibt, auch als Visionär im Gesundheitsbereich.

Volker Knestel ist ehemaliger Kabinetschef von Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein. Er ist aktuell Co-Geschäftsführer im Nö-Gesundheitsfonds und galt einst auch als potenzieller Büroleiter im Dachverband der Sozialversicherungen.

Dagmar Belakowitsch gilt in der FPÖ als Ärztin als heiße Kandidatin für das Gesundheitsressort im Fall einer FPÖ-Regierungsbeteiligung.

Philip Kucher ist als Klubobmann und Gesundheitssprecher der SPÖ ein gewichtiger Kandidat für ein Regierungsamt im Fall einer SPÖ-Regierungsbeteiligung.

Johannes Rauch
hat angekündigt, im Fall einer erneuten Regierungsbeteiligung der Grünen für ein Amt zur Verfügung zu stehen. Er wird von anderen Parteien als besonnener und sach-orientierter Gesprächspartner geschätzt.

Christoph Hörhan ist Ex-ÖVP-Geschäftsführer in Wien, leitender Mitarbeiter von Ex-Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat und aktuell Vernetzer als Veranstalter des Austrian Helath Forums. Davor war er auch in GÖG und Pharmig.

Gerhard Kaniak gilt als Apotheker und FPÖ-Gesundheitssprecher wie Parteikollegin Dagmar Belakowitsch in der FPÖ als heißer Kandidat für das Gesundheitsressort im Fall einer FPÖ-Regierungsbeteiligung.

Fiona Fiedler ist Gesundheitssprecherin der Neos. Sie könnte im Falle einer Regierungsbeteiligung der Neos zum Zug kommen – allerdings nur, wenn die SPÖ Teil der Regierung ist. Und dann ist wohl damit zu rechnen, dass die SPÖ das Gesundheitsressort für sich beansprucht.

Überraschungskandidaten sind in der Politik nie ausgeschlossen. Entscheidend ist nicht nur die Form der Koalition, sondern auch, welche Faktoren die beteiligten Parteien zu berücksichtigen haben, wie Bundesländermix, Teilorganisationen und Gendermix der künftigen Regierung.

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL