••• Von Martin Rümmele
GRAZ. Die Grazer Research Center Pharmaceutical Engineering GmbH (RCPE) hat von der US-Behörde Food and Drug Administration (FDA) den Auftrag für zwei Projekte erhalten. Sie befassen sich mit der Verbesserung von Pharma-Produktionsprozessen. Die FDA vergibt jährlich etwa zehn von 600 Projekten an Unternehmen in der EU. Der Auftragswert liegt bei rund 1,8 Mio. €.
Freude über Bestätigung
RCPE-CEO Johannes Khinast sagte, man sei „stolz, in einem einzigen Jahr zwei FDA-Projekte erhalten” zu haben. Dies sei eine „fantastische Bestätigung” des Ansatzes zur Lösung von Herausforderungen bei der Arzneimittelherstellung. Das komme letztlich auch Patienten auf der ganzen Welt zugute.
Gearbeitet werde mit großen Pharmaunternehmen, darunter Merck Sharp & Dohme (MSD) und Pfizer. RCPE wird die von der FDA bereitgestellten Mittel verwenden, um den Einsatz der optischen Kohärenztomografie (OCT) zur Echtzeit-Überwachung und Kontrolle des Beschichtungsprozesses von Arzneimitteltabletten zu untersuchen. Die Integration dieser Technologie in KI- und maschinelle Lernverfahren könnte Forscher in die Lage versetzen, Fehler in der Tablettenbeschichtung zu verhindern – schon bevor sie auftreten. Dies kann dazu beitragen, die Effizienz zu steigern, die Umweltbelastung zu minimieren und Medikamente Patienten schneller zugänglich zu machen. Darüber hinaus wird das RCPE zusammen mit MSD, Pfizer und weiteren Kooperationspartnern den Einsatz digitaler Simulationswerkzeuge zur Herstellung von Arzneimitteln und der dazugehörigen Prozessentwicklung entwickeln.
RCPE ist nach eigenen Angaben weltweit führend im Bereich des pharmazeutischen Engineerings. Die Dienstleistungen umfassen die gesamte Wertschöpfungskette der pharmazeutischen Produktentwicklung – von kontinuierlicher Wirkstoffsynthese, Formulierungsentwicklung und neuartigen Herstellungsrouten und -technologien bis zu Design und Optimierung von Geräten. Eigentümer sind die TU Graz (65%), die Uni Graz (20%) und der Joanneum Research Forschungsgesellschaft (15%).