INDUSTRIAL TECHNOLOGY
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Paul Christian Jezek 22.09.2017

Können wir dann auch praktisch digital sein?

An Studien zur Digitalisierung herrscht keinerlei Mangel – im realen Leben stellt dieselbe vor allem KMU vor große Herausforderungen.

••• Von Paul Christian Jezek

Um mit dem europäischen Maßstab zu beginnen: Der Digital Economy and Society Index (DESI) 2017 der EU-Kommission zeigt, dass sich Österreich zuletzt in den meisten Digitalisierungskategorien positiv entwickelt hat und gegenüber dem EU-Durchschnitt Fortschritte erzielen konnte.

Laut aktuellem Future Business Austria Report verfügt Österreich beim Highspeed-Netzausbau zurzeit allerdings nur über einen Glasfaseranteil von 1,5% und liegt damit im internationalen Vergleich deutlich im Hintertreffen – hier herrscht also Handlungsbedarf.
Last but not least hat Arthur D. Little einen „Digitalisierungs­index” für Österreich erstellt – mit einem wenig überraschenden Resümee: „Oft stellen fehlendes Know-how und fehlende Informationen zur Digitalisierung die größten Herausforderungen für die KMU dar.”

„KMU Digital”

Dieser Misere will nun ein spezielles Förder- und Qualifizierungsprogramm abhelfen: Seit dem 18.9. gibt es KMU Digital (www.kmudigital.at) des ­BMWFW und der Wirtschaftskammer: Unternehmen können dabei bis zu 4.000 € für Beratungs- und Qualifizierungsmaßnahmen beantragen.

Das Förderprogramm läuft vorerst bis 31.12.2018.

Das Förderprogramm im Detail

Kleine und mittlere Unternehmen stehen der Digitalisierung grundsätzlich positiv gegenüber und erwarten sehr wohl angenehme Effekte für den eigenen Betrieb wie etwa vereinfachte Arbeitsabläufe sowie neue Kunden und Märkte.

Kritisch gesehen werden dagegen die gefährdete Datensicherheit und die Abhängigkeit von der digitalen Infrastruktur.
Allerdings zögert die Mehrheit der KMU noch bei der Entwicklung einer Digitalisierungsstrategie oder braucht Unterstützung bei der Umsetzung konkreter Maßnahmen. Deshalb führt das „KMU Digital ­Förderprogramm” die KMU in vier Schritten an die Digitalisierung heran:

1. Mit dem kostenlosen KMU Digital Online Status-Check auf www.kmudigital.at können Unternehmen herausfinden, wie digital ihr Betrieb bereits ist; als Ergebnis gibt es sofort umsetzbare individuelle Tipps und die Möglichkeit, sich für die Potenzialanalyse anzumelden.
2. Die anschließende KMU Digital Potenzialanalyse ist ebenfalls kostenlos – da zu 100% gefördert – und wird von einem zertifizierten Berater direkt im Betrieb durchgeführt. Gemeinsam werden digitale Trends, Chancen und Risiken für das Unternehmen systematisch analysiert und jene Felder identifiziert, wo der Betrieb konkrete Maßnahmen umsetzen möchte.
3. Bei der KMU Digital-Beratung können Unternehmer systematisch und themenspezifisch Umsetzungsentscheidungen treffen. Dabei können sie aus drei Beratungs-Schwerpunkten wählen: eCommerce & Social Media, Geschäftsmodelle & Prozesse sowie IT-Sicherheit. Gemeinsam mit dem Berater entwickeln sie eine ganzheitliche Strategie für die Umsetzung und planen konkrete Maßnahmen. Diese Beratungen werden mit jeweils 50% bis zu einem Betrag von 1.000 € gefördert.
4. Im Bereich KMU Digital-Qualifizierung werden Schulungen und Qualifizierungen sowohl für Unternehmer als auch für Mitarbeiter zu 50% gefördert.

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