Wien. Dass das Geschäftslokal an der Tuchlauben 1 nach dem Aus von Don Gil nicht lange leer stehen würde, war klar, gesichert hat sich diese Topadresse schließlich Chanel. Monatelang wurde hinter einem Sichtschutz eifrig am Umbau gearbeitet, und seit Anfang Juli präsentiert sich das französische Nobellabel im funkelnagelneuen Store.
Mehr Platz für Luxus
„Der Umzug ist der Größe der Boutique geschuldet. Chanel ist in den Jahren gewachsen und bietet eine große Auswahl an Prêt-à-porter, Handtaschen, Schuhen, Accessoires und Uhren an, die nun in einer dem Haus gebührenden Form präsentiert werden können”, freut sich Harald Pavlas, Österreich-Chef von Chanel.
Im vorderen Teil des Erdgeschosses werden Handtaschen, Kleinlederwaren, Modeschmuck, Schals und Brillen präsentiert; dahinter ist der Bereich für die Uhren untergebracht.
Über eine elegante Wendeltreppe aus weißem Marmor geht es in den ersten Stock; hier sind die Abteilungen für Prêt-à-porter sowie Schuhe untergebracht.
Mit insgesamt 350 Quadratmetern ist der neue Standort gut doppelt so groß wie der bisherige am Graben. Aber die neue Boutique hat nicht nur mehr Platz zu bieten, sondern setzt auch bei der Optik neue Maßstäbe. Mit der Konzeption der neuen Boutique wurde wieder der New Yorker Architekt Peter Marino betraut, der bekannt dafür ist, die besondere Ästhetik des Couture-Hauses auf brillante Weise neu zu interpretieren, und der vor 15 Jahren auch schon den Store am Graben gestaltet hat.
Inspiriert von Chanels Pariser Apartment in der Rue Cambon 31, werden in der Boutique Intimität und Eleganz in jedem einzelnen Raum miteinander kombiniert.
Kunst & Fashion
Gegensätzliche Materialien aus mattem Gold, weißem Stein und glänzenden Oberflächen wie Glas und Lack heben sich von der luxuriösen, üppigen Struktur handgemalter Wandverzierungen, gewebter Wollteppiche und Einrichtungsgegenständen aus dem ikonischen Tweed ab und schaffen eine Verbindung von Architektur und Kunsthandwerk.
Zur Weiterführung der seit Langem bestehenden und von Mademoiselle Chanel persönlich aufgebauten Bindung des Hauses zur Kunst wurden speziell für die Boutique in Auftrag gegebene Kunstwerke ausgewählt. Den Eingangsbereich ziert eine prächtige Hängeskulptur von Jean-Michel Othoniel. Die überdimensionierte Perlenkette aus mundgeblasenen Murano-Glasperlen, die von der Decke bis zum Boden reicht, ist eine Auftragsarbeit des iranischen Künstlers Y.Z. Kami.
Stil & Eleganz
In den Prêt-à-porter-Salons mit den edlen Marmorkaminen aus dem 19. Jahrhundert präsentieren sich Beistelltische von Michael Pohu und Ado Chale, ein runder vergoldeter Spiegel von Goossens sowie zwei Eisentafeln mit schwarzer Patina des Künstlers Christophe Côme, die an die von Mademoiselle Chanel so geschätzten Coromandel-Paravents erinnern.
Die gleiche Form von Eleganz und Diskretion setzt sich bis in die beiden großzügig ausgelegten Ankleideräume fort, die mit Gemälden von Andisheh Avini und Heinz Mack ausgestattet sind.