Paris. Als die London Diamond Corporation 1932 mit Coco Chanel einer „Quereinsteigerin” den Auftrag für eine hochkarätige Diamantschmuck-Kollektion erteilte, waren die etablierten Juweliere in Paris empört.
Die Präsentation von Bijoux de Diamants in Chanels Stadthaus in der Rue du Faubourg Saint-Honoré konnten sie nicht verhindern, allerdings wurde die Kollektion – bis auf einige Stücke, die schon auf der Ausstellung verkauft wurden – kurz danach aufgelöst und die Edelsteine an den Auftraggeber retourniert.
Trotz ihrer Kurzlebigkeit hatte die außergewöhnliche Juwelen-Linie weitreichende Auswirkungen sowohl auf den Status von Chanel als auch auf die Schmuckbranche. Denn wie in der Mode hatte die Designerin geltende Konventionen ungeniert ignoriert und neue Maßstäbe in der Gestaltung gesetzt.
Wertvolles Erbe
Längst gehört Chanel nicht „nur” in der Mode zur Crème de la Crème, sondern auch bei hochkarätigen Pretiosen, und die schmucken Visionen der Firmengründerin aus dem Jahr 1932 inspirieren das Team rund um Kreativchef Patrice Leguéreau im Atelier de Haute Joaillerie de Chanel bis heute.
Glanzstück der Kollektion zum 90 Jahres-Jubiläum von Bijoux de Diamants, die im Mai präsentiert wird, ist das Collier Allure Céleste. In seinem Zentrum markiert ein tiefblauer, 55,55 Karat großer Saphir, umgeben von zahlreichen Diamanten, den Mond, darüber thront die Sonne, darunter baumelt ein Anhänger in Form eines Kometen, und die Schließe ist als kleiner Stern gestaltet.
Abgesehen von der außergewöhnlich luxuriösen Optik wartet das Design mit einer Besonderheit auf: Das Collier ist multifunktional und lässt sich in mehrere Broschen, ein Armband sowie eine kurze Kette zerlegen. (red)