Wien. Ganz ohne Schrammen ist auch Freywille nicht durch das Corona-Jahr gekommen, aber Krisenstimmung hat sich in der Gumpendorfer Straße, wo das international bekannte Wiener Schmuckunternehmen seit der Gründung im Jahr 1951 seinen Sitz hat, trotzdem nicht breitgemacht.
„China, Russland, Ungarn, Rumänien, Belgien sowie London waren trotz der Corona-Pandemie gewinnbringend”, kann Freywille-CEO Friedrich Wille für eine Reihe von Märkten, darunter auch zwei der größten, sogar eine positive Bilanz ziehen.
Die Entscheidung, die stationären Boutiquen in einigen Verlustmärkten wie Frankreich, Spanien und Tschechien nicht nur für die Dauer der jeweils geltenden Lockdowns, sondern permanent zu schließen, ist nicht leicht gefallen, war aber eine wirtschaftliche Notwendigkeit. Zurückziehen werde man sich aus diesen Märkten aber trotzdem nicht: „Wir setzen in diesen Ländern verstärkt auf unsere Webshops und Online-Aktivitäten.”
Starker Ausbau der …
Generell spielt die digitale Schiene bei Freywille eine zunehmend wichtige Rolle – seit 2014 wurden in mehr als 30 Ländern eBoutiquen eröffnet und kontinuierlich um neue Services und technische Features ergänzt.
Auch in den Sozialen Netzwerken ist man immer aktiver und nutzt sie nicht nur, um Produkte zu präsentieren, über aktuelle Angebote zu informieren, für Umfragen und den direkten Austausch mit der Community, sondern auch als zusätzliche Vertriebsschiene. Das alles hat sich angesichts der Pandemie ausgezahlt, die dem weltweiten Trend zum Onlineshopping noch einen zusätzlichen Schub verliehen hat.
„Wir haben unsere Onlineaktivitäten im Vorjahr stark ausgebaut. Aktuell sind neue Online-Boutiquen für Israel, Serbien, Australien, die Türkei und Hongkong in Vorbereitung”, so Wille weiter.
… Onlineaktivitäten
Er ist überzeugt, dass der eCommerce auch nach der Pandemie zunehmen, den stationären Handel aber trotzdem nicht ersetzen, sondern im Rahmen einer Omni Channel-Strategie ergänzen wird. Vor allem im Premium- und Luxussektor und ganz besonders bei Marken, die sich wie Freywille durch Design, Material, Herstellungsverfahren und Philosophie vom Üblichen abheben, bleibt der persönliche Kontakt zum Kunden im klassischen Ladengeschäft ein wichtiger Erfolgsfaktor.
Besondere Highlights
Natürlich wird es anlässlich des 70jährigen Bestehens der Marke heuer eine Reihe neuer Produkte geben. „Mehrere unserer Künstler arbeiten an den neuen Kollektionen; in Vorbereitung ist zum Beispiel eine Hommage an Sophie Taeuber-Arp”, verrät Wille. Dass man sich mit der Schweizer Malerin, Bildhauerin und Textildesignerin erstmals dem Werk einer weiblichen Künstlerin widmet, sei „eine ganz bewusste Entscheidung gewesen. Weitere werden noch folgen.”