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Walstead stieg mit der Übernahme der britischen Wyndeham Group bereits im Jahr 2008 ins Rollenoffsetdruckgeschäft ein.

Skender Fejzuli 27.05.2016

12 Monate Wachstum

Walstead wächst in einem Jahr von der Nummer zwei im Vereinigten Königreich zu Europas größter unabhängiger Offsetdruckerei.

••• Von Skender Fejzuli

LONDON/WIEN. Walstead stieg mit der Übernahme der britischen Wyndeham Group im Jahr 2008 ins Rollenoffsetdruckgeschäft ein. Im Juli 2009 folgte die Akquisition der Southernprint Holdings Ltd. (UK) und im April 2011 die Integration der St Ives PLC Web Division (UK) in die Wyndeham Group. Damit wurde Walstead zur zweitgrößten Web-Offsetdruckerei im Vereinigten Königreich.

Vor zwölf Monaten

Es ist nicht ganz ein Jahr her, da lautete die Schlagzeile: „Be Printers verkauft spanische Druckereien an Druck-Investor Walstead Capital”, als die Offset-Druckerei Rotocobrhi in Madrid und Eurohueco als auch ein Tiefdruckbetrieb in Barcelona von Walstead gekauft wurden.

Mark Scanlon, der Vorsitzende des Walstead Capital, sagte damals unter anderem: „Der spanische Druckmarkt hat eine ähnliche Dynamik, wie wir sie in Großbritannien erlebt haben, und Eurohueco und Rotocobrhi sind gut geführte Unternehmen, die in den letzten Jahren hohe Investitionen erhalten haben. Wir sind sicher, dass wir ihre Einnahmen durch die Erweiterung ihres Leistungsspektrums weiter steigern können.”
Damit wuchs der Umsatz von Walstead im Jahr 2014 um 137 Mio. auf 265 Mio. € und die Anzahl der Mitarbeiter um 567 auf rund 1.300.

Vor zwei Monaten

Nur einige Zeit später erschien die nächste Schlagzeile: „Die britische Walstead Group und die Let’s Print Holding AG (Leykam Let’s Print) formieren zukünftig das größte, unabhängige Druckunternehmen Europas. Die entsprechenden Verträge wurden durch die Walstead Group und die Eigentümer von Leykam Let’s Print unterzeichnet.”

Mit einem Umsatz von 225 Mio. € und 730 Mitarbeitern ist die Leykam Let’s Print eine der führenden Druckereien in Zentral- und Osteuropa und die größte in Österreich. Das Unternehmen operiert an zwei Standorten in Österreich und jeweils einem Standort in Slowenien und der Tschechischen Republik. Mehr als 70% des Umsatzes werden durch die Produktion von Flugblättern für den Handel in Österreich, Deutschland, der Tschechischen Republik und der Schweiz generiert. Der Umsatz der Walstead Gruppe wird dann mit rund 2.000 Beschäftigten an elf europäischen Standorten erwirtschaftet und in etwa 490 Mio. € betragen. An 37 Rollen-Offset-Anlagen, vier Tiefdruckmaschinen und 38 Endfertigungslinien werden zukünftig rund 565.000 t Papier zu Flugblättern, Magazinen, Katalogen und Beilagen verarbeitet. Das Closing der Transaktion wird – den Erhalt der kartellrechtlichen Genehmigung vorausgesetzt – in nächsten Tagen erwartet. Bis dahin operieren beide Unternehmen weiter als getrennte Einheiten.

Vor einigen Wochen

Aktuell bestätigte die Walstead Gruppe ihr Interesse am Kauf bestimmter Vermögenswerte der ­Polestar Stones-Wheatons Limited.

Die Polstar Gruppe musste nach dem Auftragsverlust der fünf Mio. Zeitschriften-Exemplare der DMG Media Insolvenz anmelden, obwohl nur drei der bisher 42 großen Jahresaufträge der Gruppe verloren wurden. Mit einem Umsatz von knapp 280 Mio. € und rund 1.500 Mitarbeitern ist Polestar der größte unabhängige Drucker in Großbritannien. Die endgültige Entscheidung wird von den eingesetzten Vermögensverwaltern von PwC getroffen und muss durch die Wettbewerbsaufsichtsbehörde geprüft werden.
Mark Scanlon, Walstead-Vorsitzender, erläutert: „Wir sehen erhebliche Störungen im Tiefdruck- und Rollenoffsetdruckmarkt im Vereinigten Königreich, wenn Polestar dauerhaft den Betrieb einstellt und dessen Ressourcen verloren gehen. Wir glauben, dass möglicherweise bis zu 100 Millionen Pfund an Druckaufträgen an den Kontinent verloren gingen – mit negativen Konsequenzen für Kunden und ­Arbeitnehmer.”

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