WIEN. Der Verband Österreichischer Privatsender lud kürzlich zum hochkarätig besetzen und gut besuchten Festakt, um das Jubiläum des Sendestarts für österreichischen privaten Hörfunk im April 1998 zu feiern.
VÖP-Präsident Ernst Swoboda sah dabei „zwei Seiten der Medaille”: „Freude und Stolz” empfinde er, wenn er auf die Errungenschaften der Sender blicke. Ein „bisschen frustrierend” findet er, dass es noch immer keinen echten dualen Radiomarkt gebe, sondern der ORF „noch immer dominiert”. Dualer Rundfunk brauche „Augenhöhe”, doch die „Luft ist dünn für Privatsender, da muss sich etwas ändern”. Swoboda wünschte sich einen „Paradigmenwechsel weg von der Gegnerschaft, hin zu einem ORF, der sich als Partner der Privaten versteht”.
Das wünscht sich auch der anwesende Medienminister Gernot Blümel, wie er betonte. Der Öffentlich-rechtliche brauche ein „Rollenverständnis hin zum Ermöglicher”; in diese Richtung gehe der Diskurs europaweit, so der Minister. Allerdings müssten „auch die Privaten mitspielen”, ortet er mitunter „Kannibalismus” innerhalb der Branche. Blümel kündigte übrigens in diesen Tagen auch die lang erwartete Medienenquete für den Juni an. (fej)
Hinweis in eigener Sache: medianet wird sich in den kommenden Wochen und Monaten dem Thema „20 Jahre Privatradio” in Rückblicken, Marktanalysen und Interviews mit Radioveteranen widmen.