WIEN. Wie schlägt sich künstliche Intelligenz als Radiomoderatorin – das haben Meinrad Knapp und Anita Ableidinger von Guten Morgen Österreich herausgefunden. Mittels Chat GPT und Google Sprachsynthese haben die beiden Moderatoren eine neue Kollegin namens Ki erschaffen – mit durchaus zweifelhaftem Erfolg.
„Gewisse Basics funktionieren ja schon ganz gut, sie kann immerhin kronehit richtig sagen“ sagt Anita Ableidinger, aber: „Sobald es um die Aussprache von englischsprachigen Musiktiteln geht – naja. Auch wir sind nicht unfehlbar, aber da ist die künstliche Kollegin noch sehr holprig.“ Auch bei der Empathie Wertung gibt es durchaus den einen oder anderen Minuspunkt. Als Julia aus Krems anruft und um Rat fragt, weil sie geghosted – „nicht einmal ignoriert“ – wird, hat die künstliche Kollegin die Antwort parat: „Vielleicht bist du zu beschäftigt. Du solltest zudem überprüfen, ob es nicht an dir liegt.“
„So kann man doch nicht mit Frauen sprechen“ kritisiert Meinrad Knapp, „ich bin weder künstlich noch intelligent, aber ich sage es klipp und klar: Ein Mann, der auf U-Boot macht, hat Julia gar nicht verdient, so einfach ist das.“ Die kronehit Hörerinnen und Hörer stärken den beiden Kronehit Muntermachern jedenfalls den Rücken. „Ich höre lieber eure erotischen Stimmen in der Früh“ sagt etwa Claudia aus Villach. „So gesehen war das Experiment ein voller Erfolg – gemessen an einer Computerstimme klinge ich erotisch – vielen Dank dafür“ schmunzelt Meinrad. Weitere Tests sind nicht ausgeschlossen, schließlich schreitet die Forschung im Bereich Artifical Intelligence und Sprachsynthese rasch voran. Aber – und das hat das Experiment klar gezeigt – noch müssen sich die Kronehit Moderatoren nicht davor fürchten, wegautomatisiert zu werden.
Auch die künstliche Kollegin Ki selbst sieht noch Verbesserungsbedarf bei sich: „Als künstliche Intelligenz bin ich in der Lage, menschenähnliche Interaktionen durchzuführen, einschließlich des Sprechens, Lesens und Schreibens. Ich könnte theoretisch als Radiomoderator arbeiten, indem ich vorgefertigte Skripte oder vorab aufgenommene Audiodateien abspiele. Allerdings gibt es einige Dinge, die ich als AI-basierter Radiomoderator nicht tun kann, wie zum Beispiel spontane Gespräche mit Anrufern führen oder Interviews durchführen, die eine menschliche Intuition und Empathie erfordern. Auch könnte ich nicht die menschliche Erfahrung und Persönlichkeit bieten, die ein Radiomoderator durch seine Stimme und Interaktionen mit den Hörern vermittelt. Zusammenfassend könnte ich als Radiomoderator fungieren, aber es wäre wahrscheinlich, dass menschliche Moderatoren in naher Zukunft immer noch bevorzugt werden, um den Hörern eine authentische und menschliche Erfahrung zu bieten.“ Auf einen konkreten Zeitraum wollte sie sich nicht festlegen – es bleibt spannend. (red)