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Redaktion 10.10.2023

Buchgroßhändler Medienlogistik Pichler-ÖBZ: Konkursverfahren eröffnet

Berichts- und Prüfungstagsatzung am 21. Dezember - Geschäftsbetrieb soll mit Jahresende eingestellt werden.

WR. NEUDORF / WR. NEUSTADT. Über das Vermögen der Medienlogistik Pichler-ÖBZ GmbH & Co KG und deren unbeschränkt haftenden Gesellschafterin, Medienlogistik Pichler-ÖBZ GmbH, sind am Landesgericht Wiener Neustadt Konkursverfahren eröffnet worden. Als Insolvenzverwalter fungiert jeweils Rechtsanwalt Thomas Wanek, berichtete der KSV1870 am Montag in einer Aussendung. Eine neuerliche Sanierung ist nicht geplant, der Geschäftsbetrieb soll nach erfolgloser Investorensuche mit Jahresende eingestellt werden.

Gläubiger können ihre Forderungen bis zum 7. Dezember anmelden. Die Berichts- und Prüfungstagsatzung findet jeweils am 21. Dezember statt. Im Jänner war ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet worden. Von der vorgesehenen Quote von 20 Prozent war die Hälfte bereits bezahlt worden. Die restlichen zehn Prozent wären mit Jahresende fällig gewesen. Nun musste aufgrund von ausbleibenden Aufträgen und gesunkenen Buchhandelsumsätzen Konkurs angemeldet werden. "Ob bzw. in welcher Höhe die Gläubiger eine Quotenzahlung erhalten werden, lässt sich derzeit noch nicht abschätzen", teilte Alexander Klikovits vom KSV1870 zu den aktuellen Verfahren mit.

Die Insolvenz von Medienlogistik Pichler-ÖBZ, des zweitgrößten Buchauslieferers in Österreich, hatte die heimische Verlagslandschaft in Aufregung versetzt. Betreut wurden rund 80 Verlage im In- und Ausland. Das Unternehmen mit Sitz in Wiener Neudorf (Bezirk Mödling) hat jährlich rund acht Millionen Bücher ausgeliefert. U.a. wegen der Insolvenz des Großhändlers schrieb das Kulturministerium eine mit insgesamt 500.000 Euro dotierte Sonderförderung für Werbe- und Vertriebsmaßnahmen österreichischer Verlage aus. Die reguläre Verlagsförderung wurde um zehn Prozent auf 3,3 Millionen Euro erhöht.

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