••• Von Petra Stückler
Ein zufriedener Sebastian Bayer sitzt gemeinsam mit seinem Kreativchef und Co-Geschäftsführer Christoph Schlossnikel im Agency Log Studio, um mit medianet-Herausgeber Chris Radda über die Umfirmierung von VMLY&R in Scholz & Friends zu sprechen – nicht zuletzt aber auch darüber, wie es zur Zusammenarbeit kam: Schlossnikel, der als Kreativchef in Berlin tätig war, ist nach Wien zurückgekehrt und wird tatkräftig dafür sorgen, dass vielleicht bald ein Goldener Cannes-Löwe bei Scholz & Friends Wien einzieht.
Kreatives Powerhouse
Wie es im vergangenen Jahr zur Umfirmierung von VMLY&R in Scholz und Friends kam, schildert Bayer so: „Wir haben über die letzten Jahre immer intensiveren Kontakt mit den Kollegen in Deutschland gehabt, mit Scholz & Friends. Wir haben das als wahnsinnig positiv und wertschätzend empfunden an allen Kontaktpunkten, die wir mit den Kollegen in Deutschland hatten. Also haben wir von uns aus, vor ziemlich genau einem Jahr, die Gespräche darüber mit den deutschen Kollegen begonnen.”
Dem österreichischen Team habe die Kultur der Zusammenarbeit gefallen; so wollte man es auch offiziell machen und ein Teil der Scholz & Friends-Gruppe werden. Nicht nur wegen der riesigen Möglichkeiten, die sich geboten hätten, beispielsweise auf den Pool der 1.300 neuen Kolleginnen und Kollegen zugreifen zu können. „Und im Mai diesen Jahres sind wir dann offiziell Scholz & Friends geworden”, freut sich Bayer.
Wie sich die Zusammenarbeit künftig gestalten lässt, beschreibt Schnlossnikel so: „Wir werden die Stärken, die das Wiener Büro hat, die es auch aus seiner Historie heraus hat, weiterhin ausbauen. Wir werden diese strategische Kompetenz und den Brand Asset Valuator innerhalb der Scholz & Friends Gruppe noch viel weiter hinaustragen, präsent machen und den Kundinnen und Kunden von Scholz & Friends auch über Österreich hinaus bekannt machen.”
Synergien nutzen
Außerdem habe man jetzt im Wiener Büro neue Möglichkeiten durch die Vielfältigkeit an Kompetenzen, die es in der Scholz & Friends Gruppe gebe. 1.300 Kolleginnen und Kollegen oder 1.300 „Friends”, wie man bei Scholz & Friends sagt, verfügen über Spezialkenntnisse, die jetzt auch für Wien nutzbar sind. Etwas, das man als „normale” österreichische Agentur nicht anbieten könne.
„Wir haben in den letzten Jahren einen sehr großen Bereich aufgebaut, der sich rein mit dem Thema Nachhaltigkeitskommunikation beschäftigt. Und mit Christiane Stöhr und Norbert Taubken haben wir zwei international ausgewiesene Experten, die Unternehmen darin beraten, wie sie sich nicht nur nachhaltiger aufstellen können, sondern wie sie diese nachhaltige Transformation auch kommunizieren können”, beschreibt Schlossnikel weiter.
Dies sei ein Feld mit großem Wachstumspotenzial. So müsse man derzeit mittlerweile über 80% der Kundinnen und Kunden ablehnen. Hier könne man in Österreich im Beratungsbereich künftig deutlich mehr Kompetenzen anbieten.
Spezial-Know-how für Wien
Aber auch im kreativen Bereich gäbe es deutliche Vorteile durch die Umfirmierung: „Wir haben innerhalb der Scholz & Friends Gruppe natürlich auch im Kreationsbereich sehr viele Spezialdisziplinen, aus denen wir schöpfen können und die uns Möglichkeiten eröffnen, die man als österreichische Agentur normalerweise nicht hat”, erklärt Schlossnikel.
So habe man mit Scholz & Friends Sounds eine eigene Kompetenzmarke, bei der es nur darum ginge, wie man mit dem Medium Musik und mit der Dimension Audio für Marken arbeitet.
Er fügt hinzu: „Wir wissen alle, Kommunikation und gerade Kommunikation im digitalen Raum findet fast nur in Bewegung statt. Die statische Kommunikation, denken wir Richtung TikTok, Richtung Instagram, wird abgelöst von Kommunikation in Bewegung. Da haben wir künftig Möglichkeiten, die wir anbieten können, die uns helfen, schneller zu produzieren, flexibler zu produzieren. Und die uns aber auch gleichzeitig ein qualitatives Niveau erreichen lassen, das man auf andere Art und Weise, als wenn man das inhouse anbietet, mit Partnern gar nicht erreichen kann.”
Doch wie kamen Bayer und Schlossnikel zur Zusammenarbeit? „Als wir Scholz & Friends wurden und auf der Suche nach einem Geschäftsführer der Kreation waren, habe ich mit Matthias Spaetgens gesprochen, der der Kreativchef der ganzen Scholz & Friends Gruppe ist. Und dann ist sehr schnell der Name Christoph Schlossnikel gefallen. Allein durch seine kreative Qualität und auch dass er kann sich gut vorstellen könne, dass es in der Kombination gut passen könnte.”
Die beiden Werber sprachen miteinander und es war sehr schnell klar, dass es ein spannender Weg sei. „Es war insofern schon ein Perfect Match für beide Seiten, und für uns ist natürlich das Andocken an eine der größten und stärksten deutschen Agenturgruppen sehr spannend”, erzählt Bayer.
Tür nach Deutschland
Der Zugang zum deutschen Markt ergebe viele neue Möglichkeiten. Beispielsweise sei beim Brand Asset Valuator Wien eines von drei Kompetenzzentren. Das heißt, man habe auf einmal einen zehnmal so großen Markt wie Österreich vor sich. Auch bei Markenstrategie, Markenpositionierung, Brand Experience – wofür sich die Agentur in den letzten Jahren einen guten Namen aufgebaut hat – werde man sich in Deutschland einbringen.
Den gesamten Agency Log #53 sehen Sie hier:
https://tv.medianet.at/video/agency-log-scholz-friends-wien-creative-switch-friends
Redaktion TV: Andy Marada