MARKETING & MEDIA
Redaktion 03.12.2021

Das Verborgene sichtbar machen

Noch immer gibt es zu viele Gruppen in unserer Gesellschaft, die medial fast unsichtbar sind.

Kommentar ••• Von Dinko Fejzuli

ALIBIAKTIONEN. Vor einigen Jahren haben ARD und ZDF anlässlich des Tages der Senioren die Gelegenheit genutzt und ihr gemeinsames Morgenmagazin ausschließlich von bereits pensionierten Moderatorinnen und Moderatoren präsentieren lassen – vom Wetter, über die Gesellschaftsspalten bis zu den Nachrichten. Es war eine Wohltat, so viel Routine auf einem Fleck genießen zu dürfen.

Am nächsten Tag waren natürlich wieder die „echten” und viel jüngeren Moderatorinnen und Moderatoren am Schirm, und so erfrischend die Aktion war, war sie auch gleichzeitig entlarvend, weil man den Unterschied sah, wie es sein könnte und wie es wirklich ist. Nämlich, dass die Moderatoren-Riege natürlich nicht die wahre Welt da draußen abbildet, denn das Fernsehen möchte junge, frische Gesichter und keine alten, faltigen Moderatorinnen und Moderatoren, weil „das Fernsehen” glaubt, dass das die Zuseherinnen und Zuseher wollen.
Hier, glaube ich, liegt eine Fehlannahme vor, denn man müsste sich als Programmverant­wortlicher nur mal trauen, und ich bin überzeugt: Man würde merken, dass die Zuseherinnen und Zuseher viel weiter sind in dem, was sie am Schirm akzeptieren, als dies die TV-Macher ­glauben.

Die Welt ist bunter als der TV-Schirm

Kürzlich habe ich ein Bild mit allen Moderatorinnen des berüchtigten US-Senders Fox im Netz entdeckt und die Damen dort waren alle – richtig: ca. Mitte dreißig und blond.

Die dortige Personalauswahl mag jetzt etwas extrem geraten sein, aber auch die heimische Gesellschaft ist auch diverser, als man es an den TV-Gesichtern österreichischer Sender ablesen würde.

Hier hätten vor allem alle öffentlich-rechtlichen Sender eine Aufgabe zu erfüllen, damit Migranten nicht immer nur Migrantensendungen moderieren und Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen Sendungen für Menschen mit Beeinträchtigungen.

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