WIEN. Junge Menschen als Unterstützer zu gewinnen, ist für die meisten Spendenorganisationen eine große Herausforderung. Um sie zu erreichen und von unterschiedlichen gemeinnützigen Anliegen zu überzeugen, gilt es zu wissen, was der jungen Generation wichtig ist und wie und über welche Kanäle sie kommuniziert.
Dieses vielfältige Thema beleuchtet die vierte Ausgabe des NPO Communication Summit, einer Fachtagung zur Zukunft der Kommunikation im NPO-Sektor. Die vom Fundraising Verband Austria ins Leben gerufene Veranstaltung findet am 26. März im Impact Hub Vienna statt und bietet hochkarätig besetzte Vorträge und Workshops.
„Im Mittelpunkt des diesjährigen NPO Communication Summit stehen junge Menschen und die Frage, wie Spendenorganisationen es schaffen, mit ihnen in Kontakt zu treten. Was macht die heutige Jugend aus, wie denkt sie, was ist ihr wichtig und wie lässt sie sich für den guten Zweck begeistern?”, erläutert Günther Lutschinger, Geschäftsführer Fundraising Verband Austria, die Idee hinter der diesjährigen Tagung.
Abgestimmte Ansprache
Besonders in der Kommunikation ist eine möglichst genaue Bestimmung der Zielgruppe notwendig. Nicht nur die Botschaft, auch die verwendeten Kanäle müssen entsprechend angepasst werden. Das gilt ebenso für das Thema Spenden: „So wie sich die Kommunikationsformen und -mittel Jugendlicher von jenen älterer Personen unterscheiden, greifen junge Menschen auch beim Spenden eher zu modernen Formen, wie Online-Spendenplattformen, und weniger zu klassischen Mitteln, wie dem Erlagschein”, so Lutschinger. Spendenorganisationen seien daher gefordert, den Generationswechsel bei Spendern nicht zu verpassen.
Interessen der Millennials
Das Motto des NPO Communication Summit ist heuer „Shift Happens”. In vier Keynotes und zwei Workshop-Sessions werden dabei Themen wie den Werten und Interessen von Jugendlichen und Millennials, moderne Formen des Engagements oder Jugendbewegungen wie Fridays for Future behandelt. Über die Highlights der heurigen Tagung erzählt Lutschinger: „Unter anderem wird Fabian Grischkat – Aktivist, bekannter YouTuber und Creative Director bei Project Z – als ein Vertreter der heutigen Jugend Klarheit über die sogenannte Generation Z und deren Werte schaffen. Franziska Marold und Angelika Lauber von Fridays for Future Wien werden Strategien und Wege aufzeigen, wie junge Menschen mobilisiert werden können.”
Veränderung in der Branche
Die Kommunikation im NPO- Sektor hat sich in den letzten Jahren rasend schnell verändert. Neue Technologien und Plattformen ermöglichen neue Formen der Kommunikation, ständige Fortbildung ist notwendig, um dabei am Zahn der Zeit zu bleiben.
Was das Spendenverhalten bei jungen Menschen angeht, so wird dieses vor allem von zwei bestimmenden Trends geprägt: „Zum einen geht der Trend unter heutigen Jugendlichen zu projektbezogenen und flexiblen Kurzzeit-Engagements, wobei das ‚richtige' Image der entsprechenden NPO für sie ausschlaggebend ist. Zum anderen hat sich der Online-Bereich nicht nur als neuer Ort der Spenderansprache etabliert, auch soziales Engagement findet immer häufiger im Netz statt und Jugendliche suchen nach entsprechenden Angeboten in Form von Apps und Plattformen”, so Lutschinger.
Tue Gutes und rede darüber
Neben zielgruppenorientierter Kommunikation müssen auch die Angebote spendenwerbender Organisationen auf die junge Generation abgestimmt werden. „Jugendliche lassen sich heute weniger durch eine bestimmte weltanschauliche Überzeugung, sondern eher durch die Möglichkeit zu pragmatischen Problemlösungen zu einem Engagement motivieren”, führt Lutschinger aus.
Das bedeute im Umkehrschluss, dass ein modernes und frisches Image der Organisationen immer wichtiger wird – denn: „Nur mit dem richtigen Image kann das persönliche Engagement im Gleichaltrigen-Umfeld auch ‚hergezeigt' und über Social Media-Kanäle verbreitet werden. Was für eine erfolgreiche Kommunikation zwischen NPOs und Jugendlichen im Detail zu beachten ist, genau das wird unser Summit beleuchten”, so Lutschinger abschließend. (har)