Jubiläumsgespräch kraftwerk ist 25 Jahre jung – Gründer und Eigentümer Heimo Hammer zieht Resümee vom „idealistischen” Start weg bis hin zu seinen ganz persönlichen „Geburtstags”-Wünschen.
Wien. „Vor 25 Jahren wollten 17 Studenten etwas völlig Neues machen. Wir wollten neue Ideen mit neuer Kommunikation und neuen Technologien verbinden”, beschreibt kraftwerk-Boss Heimo Hammer gegenüber medianet die Gründung seiner Agentur vor einem Vierteljahrhundert.
„Wir waren Studenten der WU Wien, die nicht eine klassische Businesskarriere machen wollten.” Das erste Büro stellte der nieder-österreichische Investor Günter Kerbler für ein Jahr kostenlos zur Verfügung. „Es war eine idealistische Unternehmensgründung, um die Welt grüner und die Kunden besser zu machen. Das Gründungsmeeting fand im Amerlingbeisl am Spittelberg statt”, erinnert sich Hammer mit einem Schmunzeln zurück.
Erste Kundenerfolge
Die ersten Kunden waren Siemens, AEG, ÖAMTC und Raiffeisen, nach drei Jahren blieben mit Markus Brodnig und eben Heimo Hammer zwei Eigentümer übrig, die eine GmbH gründeten. 1993 hatte krafwerk acht Mitarbeiter, vier jahre später trennten sich die Wege der Eigentümer, und die Agentur stand im Eigentum von Hammer. Im Jahr 2000, also zehn Jahre nach der Gründung, wurde die Schwester kraftwerk Informationstechnologie gegründet, die sich auf die technische Umsetzung konzentrierte.
Wachstumskurve
Damals verbuchte man mit 30 Mitarbeitern rund vier Millionen Euro Umsatz, durch die weitere Expansion wie die Gründung von kraftwerk International steigerte sich der Umsatz auf zuletzt 14,2 Millionen Euro. Focus wies kraftwerk für 2014 ein Billingvolumen von knapp 48 Millionen Euro und damit Platz 12 aller heimischen Agenturen aus.
Gefragt, mit welchen Herausforderungen man in diesen 25 Jahren konfrontiert war, antwortet Hammer: „Als Agentur, die Grün hinter den Ohren war, war es natürlich extrem schwer einen Platz zu finden.” Die Ausrichtung der Agentur mit dem Ziel, in keine Schublade zu passen, sprich weder reine Werbeagentur, PR-Agentur, etc. zu sein, sondern die Schwerpunkte Kreation und Innovation von Anfang an zu leben und zu entwickeln, sei eine Challenge gewesen. „Im ers-ten Jahrzehnt schien der Kampf manchmal aussichtslos, den Kunden Werbung und digitale Kommunikation in Kombination anzubieten. Das Learning daraus besteht darin, dass man scheinbar sechs bis acht Jahre warten muss, wenn man eine fixe Idee von einem Markt hat, der noch nicht da ist. Dann kam der Markt wie eine Tsunamiwelle und war nach drei Jahren plötzlich wieder weg. Dann fragt man sich, warum das Ganze. Man ist vom Markt überzeugt, wartet auf die eine neue Chance bzw. Wiederkehr und fühlt sich dann unheimlich bestätigt, wenn der Markt größer und dynamischer wird, als man es sich erträumt hatte.”
Er sei aber stets vom kombinierten Ansatz aus Kreation und Digital überzeugt gewesen: „kraftwerk hat ihren Genen schon immer schon Kreativität und Technologie. Im Jahr 1993 war klar, dass die DNA der Agentur aus kreativer Kommunikation und Innovation bestehen wird.”
Zukunftswünsche
Schon in den Anfängen habe man Kunden überzeugt, auf Digital zu setzen. „Am Anfang kämpften wir als Pionier um den Markt, den keiner sehen konnte. Die Vorteile lagen auf der Hand, die Werbebudgets waren jedoch dafür nicht zugänglich. Heute, 22 Jahre später, sehen wir, wie weltweit die klassische Werbung mit digitaler Kommunikation zusammenwächst.”
Diesen Anforderungen des Marktes werde man sich auch künftig stellen, so Hammer: „Die Agentur muss sich immer selbst neu erfinden und öffnen. In den kommenden Jahren werden Wegbegleiter und neue Kreative stärker an der Führung der Agentur teilhaben, um die Agentur noch kreativer, innovativer und erfolgreicher zu machen.”
Und was wünscht sich ein Agenturboss zu „seinem” 25er? „Der größte Wunsch ist, dass die Kommunikationsbranche, also die Creative Industry, jene Wertschätzung erfährt, die sie verdient.” (hof)