Der ORF hat seine Streamingplattform Flimmit einem Relaunch unterzogen. Der Fokus des Abrufdiensts (www.flimmit.at) wird verstärkt auf fiktionalem österreichischem Content liegen. Gezeigt werden Online-First-Angebote aktueller ORF-Produktionen, aktuelle heimische Serien und Filme, österreichische Kultfilme sowie Dokumentationen und Kabarett.
Dort, wo das Publikum ist
„Der ORF muss seinen Content dort anbieten, wo ihn das Publikum erwartet. Der ORF-Player wird es dem Publikum einfacher machen, ORF-Produkte via Stream non-linear und mobil zu konsumieren. Flimmit ist eines unserer Premiumprodukte mit Schwerpunkt auf fiktionalem, österreichischem Content und ein wichtiger Baustein unserer Playerstrategie”, so Roland Weißmann, Chefproducer und Projektleiter des ORF-Players. Ausgewählte ORF-Produktionen, vor allem Serien und Filme, aber auch Dokumentationen, werden bereits vor der TV-Ausstrahlung auf Flimmit zu sehen sein.
Zum Auftakt gibt es die Vorabpremiere der neuen ORF-Serie „Letzter Wille”, die die Erbenermittler Paul (Johannes Zeiler) und Julia (Brigitta Kanyaro) begleitet, zu sehen. Zum Angebot zählen unter anderem auch die „Vorstadtweiber”, „Soko Kitzbühel”, „Schnell ermittelt” oder „Braunschlag”, aber auch „Ein echter Wiener geht nicht unter” oder „MA 2412”. Auch auf den österreichischen Film wird ein Schwerpunkt gelegt.
medianet nahm den Relaunch zum Anlass und bat Wolfgang Höfer, Produktverantwortlicher für Flimmit, um einige Antworten zum Relaunch und zum Aufbau der Plattform.
medianet: Weshalb wurde ein Relaunch notwendig und was sind die wesentlichen Neuerungen?
Wolfgang Höfer: Der Relaunch unserer Streamingplattform erfolgt als öffentlich-rechtliches Angebot auf einer vollständig neuen technischen Plattform, in einem cleanen Design und einem neuen Programmversprechen mit Fokus auf das Beste der heimischen Kreativszene.
In unserem neuen, einfachen Abomodell sind ab sofort alle Titel enthalten, und es gibt keine Zusatzkosten für etwaige Einzelabrufe. Die besten ORF-Produktionen werden vor der linearen Ausstrahlung zuerst als exklusive Vorpremieren auf Flimmit angeboten – von den ‚Landkrimis' bis zu den neuen Top-Serien, wie aktuell ‚Letzter Wille' zum Start. Zusätzlich führen wir mit Kabarett eine neue, besonders attraktive Programmkategorie ein, von der wir uns einiges erwarten.
medianet: In einer Presseaussendung zum Relaunch heißt es: ‚Das neue Logo symbolisiert die Leidenschaft zum österreichischen Film, die Wertschätzung der heimischen Kreativszene sowie die fokussierte Ausrichtung auf österreichisches Programm.' Frage dazu: Wie weit sehen Sie sich neben dem linearen Programm auch als wesentlicher Kanal für genau diese Szene?
Höfer: Wir wollen mit Flimmit der heimischen Kreativszene eine starke Plattform bieten, wo sie zu Hause ist und ihre wertgeschätzten Werke jederzeit und langfristig für ein breites Publikum gut sichtbar und strukturiert aufbereitet sind.
medianet: Flimmit hat ein breites programmliches Angebot: Nach welchen Kriterien erfolgt der inhaltliche Auswahl?
Höfer: Im Fokus stehen jene Produkte, die in Österreich relevant sind, die uns verbinden und die Einzigartigkeit unserer Kultur thematisieren. Das Portfolio reicht von Kult-Produktionen wie ‚Kottan ermittelt', ‚Kaisermühlen Blues', ‚Indien', ‚Muttertag' oder ‚Hinterholz 8', über die neuesten ORF-Produktionen wie ‚Vorstadtweiber', ‚Letzter Wille' oder den neuesten ‚Landkrimis' bis zu preisgekrönten Filmen wie ‚Die Fälscher'.
medianet: Sie kooperieren mit Einrichtungen wie etwa der Diagonale. Nach welchen Kriterien wählen sie Kooperationspartner aus?
Höfer: Unser Ziel ist es, die Kooperation mit der Kreativwirtschaft zu vertiefen und unsere einzigartige Film- und Fernsehkultur dauerhaft für unser Publikum zugänglich zu machen. Wir haben also keine speziellen Kriterien, sondern gehen dann Kooperationen ein, wenn wir für unsere Abonnenten einen inhaltlichen Mehrwert schaffen können, aber auch, wenn wir zur Sichtbarkeit der österreichischen Film- und TV-Schaffenden beitragen können – eben wie bei der Diagonale, die durch die Covidkrise nicht vor Ort stattfinden konnte, und wo wir als Partner kurzfristig als digitale Ersatzbühne einspringen konnten.
medianet: Noch kurz zu den Zahlen: Wie viele Abrufe gibt es im Schnitt pro Jahr?
Höfer: Durch die besonderen Ereignisse der letzten Monate und aufgrund unseres aktuellen Neustarts sind Durchschnittszahlen derzeit kaum aussagekräftig. Wir konnten aber sehen, dass die Diagonale-Aktion, aber auch Serienstarts und Vorpremieren, zu einer neuen Dynamik bei den Zugriffs- und Abozahlen geführt haben.
medianet: Welche Inhalte wurden in den letzten Jahren von den Userinnen und Usern besonders gern genutzt?
Höfer: Besonders attraktiv sind die großen ORF-Produktionen, wie ‚Schnell ermittelt', ‚Soko Donau' und natürlich ‚Vorstadtweiber', aber auch die ‚Stadtkomödien' und ‚Landkrimis', ebenso wie die absoluten Diagonale-Highlights und preisgekrönten Filme wie ‚Nobadi', ‚Joy' oder ‚Little Joe'.
medianet: Über welche Devices erfolgen die Zugriffe vor allem?
Höfer: Wir verzeichnen eine relativ ausgeglichene Verteilung unserer Zugriffe auf Desktop, Laptop, Smart-TV, Smartphone oder Tablet. Direkten Zugang zu Flimmit gibt es aber auch für alle Kundinnen und Kunden der großen Kabelnetzbetreiber Liwest, Salzburg AG und kabelplus mit einem HbbTV-fähigen Gerät – auch dieses Angebot wird sehr gut angenommen. (mab)