Leitartikel ••• Von Sabine Bretschneider
PLEITEN. Signa, Schaeffler, KTM, kika/Leiner, Hauswirth, Marinomed, Fisker, PHP Management, Depot, Tupperware, Pepcox … die Liste der Firmen ließe sich bis zur Sprengung dieses Formats fortsetzen. Sie kommen aus allen Branchen und Ecken des Landes. Und sie haben Probleme.
Das „Insolvenzjahr 2024” rollt jetzt datumsbedingt seinem Ende zu, aber die Zeichen stehen auf weitere Beschleunigung. In den ersten drei Quartalen 2024 meldeten laut aktuellst verfügbaren Zahlen des KSV1870 in Österreich 4.855 Unternehmen Insolvenz an. Das sind im Schnitt 18 Firmenpleiten pro Tag. 60 Großinsolvenzen mit jeweils mindestens über zehn Mio. Euro wurden allein bis Ende September verzeichnet. Die vorläufigen Passiva waren zu diesem Zeitpunkt auf rund 15,4 Mrd. Euro gestiegen, ein Zuwachs von 713 Prozent vs. 2023.
Die KTM-Pleite als „Weihnachtsgeschenk” an 3.700 Arbeitnehmer setzt einen gewaltigen Schlusspunkt 2024. Hoffentlich den Schlusspunkt …
„Wir haben eine strukturelle Krise in Österreichs Industrie”, sagte Fiskalratspräsident Christoph Badelt in der „ZiB2” am Mittwochabend dieser Woche. Diese Krise falle mit kurzfristigen Nachfrageschwankungen und Kostensteigerungen zusammen, insbesondere bei Löhnen und Energie. Das sei „eine Mischung, die schwer auszuhalten ist”.
Währenddessen wird weiterverhandelt. Rund 300 Expertinnen und Experten beraten in sieben Clustern und 34 Untergruppen ein potenzielles Drei-Parteien-Regierungsprogramm. Stark vertreten in diesen Gremien – ORF-Anchor Martin Thür twitterte eine Liste – sind Vertreter der heimischen Sozialpartner.
Viele Köche verderben den Brei, sagt man. Aber jetzt nehmen wir probehalber an, dass nicht unbedingt die Berufsgruppe der Köche in großer Zahl in der Kantine aktiv ist, sondern relativ viel Personal aus sonstigen Sparten. Auch eine Mischung, die eher schwer auszuhalten ist.