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Dinko Fejzuli 30.11.2018

Eine Frage der Zuständigkeiten

Was spricht für und was gegen die anstehende Nachbesetzung von ORF-Unterhaltungschef Böhm.

Kommentar ••• Von Dinko Fejzuli

WOZU? Wer kann sich noch an Robert „Mama” aus dem ORF-Format „Taxi Orange” erinnern? Der schrille Typ, den die halbe Nation und alle Leider-nein-Schwiegermütter Österreichs geliebt hatten.

Max Schmiedl ist ebenfalls diesem Format entsprungen. Auch mehr oder weniger alles, was Rang und Namen in der österreichischen Kabarett-Szene hat, fand seinen Weg zum Breitenpublikum nicht über die kleinen Vorstadtbühnen, sondern über den ORF als nationale TV-Plattform. (Manche von ihnen sind heute gut gebuchte Gäste auch bei den Privatsendern – übrigens eine erfreuliche und wichtige Entwicklung).
Oder ein weiteres Beispiel: Wo wäre Christina Stürmer heute, wenn es nicht das ORF-Format „Starmania” gegeben hätte? Vermutlich nicht dort, wo sie heute als Pop-Künstlerin steht. Und nicht zu vergessen Conchita, ein österreichischer Star mit Weltformat – übrigens in der Genese als Song Contest-Kandidat nur gegen gröbste Widerstände mutig und unbeirrt von Kathrin Zechner und ihrem Team durchgebracht –, wäre auch nicht möglich und nicht wahr geworden, wenn es nicht Menschen im ORF gäbe, die vor allem diese Dinge am Radar haben. Und in der Tat, das Aufgabengebiet eines Unterhaltungschefs ist weit gefasst und reicht von Familien/Kinderprogramm über die gesamte Unterhaltung (Shows, ESC, Comedy, …) bis hin zu den Gesellschaftsmagazinen.
Das Argument, die neuen Channelmanager könnten die Unterhaltung ebenfalls in der TV-Direktion bestellen, hat sicherlich auch etwas für sich und entbehrt nicht einer gewissen Logik. Aber: Ein Programmdirektor macht die Unterhaltung ja auch nicht selbst, sondern beauftragt ein Team im ORF, das dies bereits über Jahrzehnte erfolgreich macht und genau darum geht es.

Was war sonst noch diese Woche los?

Und nun noch ein letztes Wort zu meiner ganz persönlichen Causa Prima diese Woche – der Rückzug einer Job-Bewerberin, weil sie nicht mit mir, einem ausländischen Mann, arbeiten wollte. Dazu ist alles gesagt, und zwar von allen und auch darüber hinaus.

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