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© Prime Concept/Stefan Straßburger

Roland Reiter (l.) und Wolfgang Pastl sind sowohl Eigentümer als auch Geschäftsführer der ­Produktionsfirma Prime Concept.

Nadja Riahi 12.04.2019

Film ab: Geschichten, die (sich) bewegen

Die beiden Eigentümer und Geschäftsführer der Filmproduktionsfirma Prime Concept setzen auf Beratung und ein starkes Storytelling.

••• Von Nadja Riahi

Seit zwölf Jahren erzählen Roland Reiter und Wolfgang Pastl Geschichten. Die Eigentümer und Gründer von Prime Concept produzierten gemeinsam mit ihrem Team 2018 rund 50 Filme – das war somit das erfolgreichste Jahr in der Firmengeschichte. Dabei steht das Storytelling für ihre Kunden stets im Mittelpunkt.

medianet sprach mit den beiden Geschäftsführern über ihre Erfahrungen, aktuelle Entwicklungen und darüber, warum Mut wichtig ist.


medianet:
Sie beide sind seit 2007 sowohl Geschäftsführer als auch Eigentümer von Prime Concept. Von der Gründung bis zum ersten Kunden – wie war denn der Weg dahin?
Roland Reiter: Wolfgang und mich verbindet eine lange Freundschaft. Seit der Gründung teilen wir uns alles 50:50 auf. Unser Ziel war es immer, ein organisches und kontinuierliches Wachstum zu haben. Es hat uns gefreut, dass die Leute uns und unserer Arbeit von Anfang an vertraut haben. Auf unseren ersten großen Imagefilm für einen Papierhersteller sind wir heute noch stolz ...
Wolfgang Pastl: Genau, wir haben damals gepitched und den Auftrag bekommen. Dieser Erfolg hat uns bestärkt in dem, was wir tun. Damals, als neue Agentur, konnten wir mit den alten Hasen der Branche mithalten – heute sind wir die alten Hasen …

medianet:
… mit reichlich Erfahrungen und einer mittlerweile großen Filmproduktionsfirma. Was bieten Sie Kunden an, die ihre Marke audiovisuell in Szene setzen wollen?
Pastl: Wir sind eine Filmproduktionsfirma, ja, aber wir sehen uns auch als Berater und Ideengeber. Storytelling ist dabei eines der zentralen Werkzeuge.
Reiter: Wir sind also nicht nur Umsetzer, sondern wollen den Kunden von Anfang an unterstützen. Auch Werbeagenturen helfen wir bereits in der Konzeptphase, das richtige Bewegtbildkonzept zu kreieren.

medianet:
In der Filmbranche sind Logistik und effiziente Planung das Um und Auf …
Pastl: … absolut. Unsere Kunden schätzen es an uns, dass wir für sie immer erreichbar sind. Viele Filmproduktionsfirmen sind immer noch als eine ‚one man show' strukturiert, davon hebt sich Prime Concept klar ab. Wir haben ein gut eingespieltes Team, in dem jeder seine Rolle kennt. Dadurch stimmt bei uns auch der Zeitplan.

medianet:
Als Platzhirsche der Branche haben Sie als öster­reichische Filmproduktionsfirma die meisten Kreativ-Auszeichnungen gewonnen. Gibt es ein Geheimrezept, warum Ihre Filme so häufig prämiert werden?
Reiter: Wir haben eigentlich immer für jene Filme eine Auszeichnung erhalten, bei denen der Kunde auf unsere Beratung vertraute und eine Portion Mut bewies.

Ich glaube, dass es überhaupt mehr mutige Konzepte in der Branche braucht, die viel schärfer die jeweilige Zielgruppe ansprechen. Ein Beispiel ist die Maschinenfabrik Laska. So etwas hat die Branche der fleischverarbeitenden Industrie nicht gekannt.

Pastl: Uns war bei diesem Auftrag von Anfang an klar, dass wir einen neuen Zugang brauchen. Laska hat uns als Prime Concept in diesem Fall absolut vertraut. Wir haben den Kern der Firma herausgearbeitet und ihren Erfindergeist in Szene gesetzt. Da freut es uns natürlich, dass der Film auch bei der ein oder ­anderen Jury gut angekommen ist.

medianet:
Die Arbeit mit virtuellen Räumen und Animationen wird von immer mehr Kunden verlangt … Welchen Stellenwert hat 3D bei der Produktion Ihrer Filme?
Pastl: So wie bei unseren gedrehten Filmen auch, ist es uns bei der 2D- und 3D-Animation wichtig, eine Story zu entwickeln. Mit tollen Effekten allein kann man niemanden mehr begeistern.
Reiter: Wir kreieren für jeden Kunden etwas Eigenes. Bei uns gibt es keine ‚Erklärvideos' von der Stange. Außerdem scheuen wir nicht davor zurück, uns auch in diesem Bereich immer weiterzuentwickeln.

medianet:
Der Weg vom Analogen ins Digitale, ein Boom an Animationen und Special Effects in 3D – die Einsatzgebiete für Bewegtbild werden immer breiter … Gleichzeitig bieten hochauflösende Smartphone- Kameras völlig neue Möglichkeiten. Welche Auswirkungen haben diese Entwicklungen für Prime Concept?
Reiter: Es ist wichtig zu wissen, wie man Geschichten erzählt, darin sind wir gewissermaßen Experten. Wir haben außerdem seit unserer Gründung das Credo, dass wir keinen unserer Filme über die Technik verkaufen wollen. Die beste Technik zu bekommen, muss für den Kunden selbstverständlich sein.

medianet:
Nun war 2017 das beste Werbejahr, 2018 hat auf hohem Niveau stagniert. Lassen Sie uns in die Zukunft blicken: Was ist Ihre Prognose für 2019?
Reiter: Also für uns war 2018 firmenmäßig das beste Jahr, wir konnten uns – bis auf eine Ausnahme – eigentlich seit der Gründung in jedem Jahr steigern.
Pastl: Ein kontinuierliches Wachstum ist nach wie vor unser Ziel. Wir sind für das Jahr 2019 zuversichtlich, vor allem da wir seit heuer Zuwachs in der Firmengruppe erhalten haben: mit einer Agentur, die sich auf ­digitales Marketing spezialisiert hat. Damit können wir unseren Kunden künftig mehr als nur Filme anbieten, nämlich digitale Erlebnisse mit der Marke, die zusätzlich auch noch messbar sind.

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