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VertrauenWenn Geräte in Zukunft bessere Antworten liefern können als menschliche Experten, wird auch das Vertrauen in sie wachsen, so Zukunftsforscher David Borst (2b Ahead Ventures).

Redaktion 12.11.2021

FMP lässt beim Talk in die Glaskugel schauen

Anlässlich des FMP Talk #44 sprach David Borst, Zukunftsforscher, Investor, Company Builder und Geschäftsführer von 2b Ahead Ventures.

WIEN. Die Zukunft ist weder gut noch schlecht. Zukunft ist eine Sache der Perspektive. Was passiert, ist, dass die Zeit Veränderung mit sich bringt. In den letzten 20 Monaten waren die ­Veränderungen merklich spürbar. Wie sieht es jedoch aus, wenn wir den Zeithorizont auf zehn Jahre erstrecken und welche Veränderungen werden sich im Laufe der nächsten Dekade ergeben? Mit diesen Fragen beschäftigte sich David Borst, Zukunftsforscher, Investor, Company Builder und Geschäftsführer 2b Ahead Ventures, Europas größtes Think-Tank-Labor für Zukunftsforschung in Deutschland, in einem Vortrag bei der FMP-Generalversammlung.

KI: Helfer statt Bedrohung

Sein Fazit vorab: Man brauche sich weder vor der Zukunft noch vor Dingen wie Künstlicher Intelligenz, die immer mehr Raum in unserem Leben einnehmen werde, zu fürchten.

So wie wir derzeit, wenn wir bei Amazon & Co einkaufen, Algorithmus-gestützte Kaufempfehlungen für weitere Produkte bekommen, weil das Programm aufgrund unseres bisherigen Kaufverhaltens annimmt, dass uns auch die vorgeschlagenen Produkte gefallen könnten, würde etwa der Handel, dank genauer, via Quantencomputer berechneter Vorhersagen via bisherigem Absatz, genaue Bestellungen bei Lieferanten abgeben können, die dann auch tatsächlich eintreffen sollen.
Das Gleiche lasse sich, so Borst, auch auf die Kreativwirtschaft übertragen, wo AI helfen werde, die Performance von Kampagnen genau zu prognostizieren und dann, bei mangelnder Erfolgsaussicht, die Kampagne zu adaptieren.

AI als künftige Gatekeeper

Am Ende werde die Digitalisierung die bisherige Komplexität am Weg zu einer Entscheidung auf genau zwei Möglichkeiten reduzieren, so Borst. Denn: Werde festgestellt, dass z.B. eine vorherrschende Situation falsch sei, gäbe es nur zwei Möglichkeiten: nichts unternehmen und den Fehler nicht beheben oder reagieren, und dann die quasi richtige Entscheidung treffen.

Eine mögliche Folge dieser Entwicklung könnte durchaus sein, so der Zukunftsforscher Borst, dass man am Ende vermutlich nicht mehr Menschen, sondern eher einen intelligenten Bot nach seiner Meinung fragen werde. Auch werde KI immer mehr dazu dienen, immer mehr Content zu produzieren, den Menschen dann konsumieren würden, wobei ihnen die KI, gefüttert mit den eigenen Vorlieben, schon eine Vorauswahl an Content vorlegen werde.
„Künstliche Intelligenz wird immer mehr zu einem Gatekeeper, die dafür sorgt, dass nur Relevantes zu mir durchdringt”, so Borst.
Bei der Frage, welche Informationen künftig relevant sein würden, geht Borst davon aus, dass dies Körperdaten/Gesundheitsdaten, Mobilitätsdaten, Bewegungsdaten (im Haus) oder Tranksaktionsdatens sein würden. Sein Fazit: „Wer diese Echtzeitdaten hat, wird in der Lage sein, uns etwas zu verkaufen aber auch die Macht haben”, so Borst abschließend. (red)

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