••• Von Britta Biron
NEW YORK. Die Corona-Pandemie hat dem Wachstum der globalen Unterhaltungs- und Medienbranche ein jähes Ende gesetzt. Laut dem kürzlich erschienenem Entertainment & Media Outlook, einer Analyse, die die Unternehmensberatung PwC bereits seit mehr als 20 Jahren in mittlerweile 53 Ländern durchführt, wird der Gesamtumsatz heuer um 120 Mrd. bzw. 5,6% unter jenem des Vorjahres liegen.
Die generellen Aussichten bleiben aber positiv. Schon für das nächste Jahr wird ein Plus von 6,4% prognostiziert und bis 2024 rechnen die PwC-Experten mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 2,8%.
„Es ist klar, dass die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie den Übergang der Verbraucher zum digitalen Konsum beschleunigt hat und über viele Medienformen hinweg einen – sowohl positiven als auch negativen – Umbruch ausgelöst hat”, erläutert Werner Ballhaus, Leiter des Bereichs Global Entertainment & Media Industry bei PwC. „Die Welt der Unterhaltung und der Medien ist 2020 dezentraler, virtueller, digitaler und – zumindest vorläufig – stärker auf das Zuhause ausgerichtet.”
Gegenläufige Trends
Das wirkt sich auf die einzelnen Branchen klarerweise sehr unterschiedlich aus.
Der Werbesektor wird heuer um 13,4% auf 559,5 Mrd. USD schrumpfen und voraussichtlich erst 2022 wieder das Vorkrisenniveau erreichen. Trüb sind die aktuelle Entwicklung und die Perspektiven auch für Printmedien, lineares Fernsehen und klassische Tonträger. Der größte Verlierer neben dem Live-Sektor ist die Kinobranche, deren Umsatz heuer um knapp 30 Mrd. USD bzw. 66% schrumpfen wird. Eine Erholung ist zumindest für die nächsten Jahre unwahrscheinlich.
Auf der Gewinnerseite stehen die Streaming-Anbieter, die heuer ein Plus von 26% verzeichnen und vom Digitalisierungstrend auch in den nächsten Jahren stark profitieren werden; ihr Umsatz wird sich bis 2024 voraussichtlich auf 86,8 Mrd. USD fast verdoppeln.
Auch die Buchbranche wird die positiven Effekte aus dem Lockdown mitnehmen können, denn ihr Gesamtumsatz wird der Studie zufolge bis 2024 jährlich um 1,4% auf 64,7 Mrd. USD wachsen. Dabei spielt die Digitalisierung mit Hörbüchern und intelligenten Lautsprecher eine wichtige Rolle.