MARKETING & MEDIA
Redaktion 14.01.2022

Hoffentlich nicht „too little to late”

Die Politik will die Themen Regierungsinserate und Medienförderung angehen, wieder einmal.

Kommentar ••• Von Dinko Fejzuli

MURMELTIER-GRÜSSE. Im Jahr 1993 erschien die Komödie „Und täglich grüßt das Murmeltier”, in der Bill Murray in einer Zeitschleife festsitzt und ein und denselben Tag immer wieder erleben muss.

Und ewig grüßt das Inseraten-Thema

Ähnlich geht es heimischen Journalistinnen und Journalisten, die sich seit Jahren mit dem Thema Medien in Österreich beschäftigen.

Ich weiß gar nicht mehr, wie viele Finanzminister schon die Abschaffung der Werbeabgabe versprochen hatten, und nicht anders geht es uns mit den Ankündigungen der jeweiligen Bundesregierung, aber auch der Opposition, die, wenn sie dann mal selbst in der Regierung ist, das offensichtliche Problem der locker sitzenden Brieftasche beim Thema Inserate auf der einen, aber auch das der knausernden, vertrockneten Hand beim Thema Medien- oder Presseförderung auf der anderen Seite endlich angehen will.

Niemand spricht der Regierung die Notwendigkeit ab, via Inserate mit der Bevölkerung kommunizieren zu müssen – gerade die Covid-Aufklärungskampagnen haben das deutlich gezeigt.

Aber es ist auch glasklar, dass das Verhältnis zwischen etwa den nicht mal neun Millionen für die Presseförderung und den gut 180 Millionen jährlich für Kommunikation der öffentlichen Hand völlig aus dem Ruder gelaufen ist.

Man sträubt sich gegen Regeln

Die Regierung möchte dies nun, wieder mal,ändern und vor allem die Regeln für Regierungsinserate auf neue Beine stellen.

Hoffentlich bleibt es dieses Mal nicht nur bei der Ankündigung, denn allein die argumentative Begleitmusik von der Regierungsbank, man könne bei der Festlegung der Kriterien etwa beim Thema Qualität ja nicht eingreifen, lässt mich Böses ahnen.
Warum nicht? Was beim Vergaberecht für die öffentliche Aufträge bei Unternehmen möglich ist, muss auch bei der Vergabe von Inseraten an Medien vernünftig regelbar sein.

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