MARKETING & MEDIA
© Sabine Hauswirth

Redaktion 11.11.2022

Joachim Feher stößt beim Mediaserver Reform an

In einem ersten Schritt soll eine breite Erhebung unter den Mitgliedern Weiterentwicklungspotential finden.

Seit September hat der Verein Media Server einen neuen Vorstand. Joachim Feher, Vertreter des Radiotest, hat die Funktion des Präsidenten zumindest für die nächsten zwei Jahre übernommen. Seit 2012 besteht der Verein bereits und verfolgt seitdem das Ziel, das Medienverhalten in Österreich lebender Menschen zu erfassen. Mitglieder des Vereins sind die Arbeitsgemeinschaft Teletest, der Radiotest, die R+C Plakatforschungs und -kontrolle sowie die Interessensgemeinschaft der Media Agenturen (IGMA).

Im Zentrum der Aktivitäten steht die Media Server-Studie, die bisher dreimal im Zweijahresrythmus erschienen ist. Wie es künftig damit weitergehen soll, wird gerade einer grundlegenden Diskussion unterzogen. „Wir machen jetzt eine breite Erhebung unter den Mitgliedern des Vereins, vor allem auch der IGMA, die die Bedürfnisse und Weiterentwicklungspotenziale abfragen soll”, erläutert Feher.
Die anschließende Diskussion solle ergebnisoffen geführt werden; möglich sei etwa auch, dass bisher bestehende Teile der Studie, etwa der multimediale Planungsteil, aufgrund geringer Nutzung wegfallen könnten.

Anspruch unverändert

Verbesserungspotenzial gibt es unter anderem bei der Nutzung der Studie. „Ich habe über den Sommer hinweg viele Gespräche geführt und dabei ist klar herausgekommen, dass der Media Server in der Anwendung relativ komplex ist und hauptsächlich in Research-Abteilungen verwendet wird. In den Alltag der Planer oder von Einkäufern hat er noch nicht Einzug gehalten”, ortet Feher Entwicklungspotenzial. Wichtig sei jedenfalls, so der Präsident weiter, möglichst viele mit einzubeziehen. „Wenn eine Studie den Anspruch hat, massenmediale Kommunikationskanäle in einheitlicher Art und Weise abzubilden, dann sollten alle Stakeholder mit am Tisch sitzen.” Die Erhebung wird demnach noch diesen Herbst über die Bühne gehen.

Den Ergebnissen dieser Befragung möchte Feher nicht vorweg greifen, Diskussionspotenzial sieht er aber genügend vorhanden. „Eine Frage wäre unter anderem, ob die Reichweite als Key Performance Indicator heute noch dieselbe Wichtigkeit hat wie früher. Wir erwarten uns hier vor allem von den Agenturen Inputs, weil sie die Daten in der Anwendung dann brauchen”, so Feher.
Neben Verbesserungspotenzialen gibt es aber auch einiges am Media Server, das sich auch künftig wohl nicht ändern wird. Zum einen wird sich der finanzielle Rahmen nicht wesentlich ändern. Zum anderen soll der Media Server sich auch künftig klar von den Gattungsstudien, wie etwa Radiotest, abheben. „Es ist beim Media Server immer um die Frage gegangen, welcher Medienmix am besten dabei hilft, die eigenen Ziele zu erreichen. Für die Optimierung einzelner Mediengattungen gibt es dann eigene Studien”, führt Feher aus.

Internationales Vorbild

Wohin die Reise des Media Server in Zukunft geht, werden die Befragungsergebnisse und die anschließende Diskussion im Verein zeigen. Klar ist: Je weitreichender die geforderten Änderungen sind, desto intensiver werden die anschließenden Diskussionen innerhalb der Vereinsgremien sein. Blickt man auf der Suche nach Vorbildern auf die internationale Ebene, dann stechen unter anderem die Niederlande hervor; dort werde, so Feher, seit vielen Jahren an einem Tool gearbeitet, bei dem auch Google mit am Tisch sitzt. Mehr Messung und weniger Befragung ist dort die Devise. (fej/mab)

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