Leitartikel ••• Von Sabine Bretschneider
WANDEL. Die weltweite Dekarbonisierung muss 20-mal schneller werden, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen, so das Fazit des aktuellen Net Zero Economy Index von PwC, der jährlich die Entwicklung der weltweiten CO2-Emissionen analysiert. Im Alpenraum haben wir das 1,5-Grad-Ziel nicht nur überschritten, sondern mit Zielrichtung drei Grad mit Anlauf übersprungen.
Hinge der Klimawandel nur von regionalen Aspekten ab, könnten wir hierzulande darauf zurückgreifen, uns mit wieder dem frugalen Lebensstil der Jungsteinzeit vertraut zu machen. Das wäre gut hinsichtlich der CO2-Emissionen, aber weiterhin übel für die Biodiversität, da (auch) der Mensch dieser Epoche dazu tendierte, jedes vierbeinige Lebewesen mit mehr als einem Kilogramm Lebendgewicht als lukullische Herausforderung zu betrachten.
Dem Emission Gap Report des UN-Umweltprogramms (UNEP) zufolge wurden 2023 weltweit Treibhausgase mit einer Klimawirkung von 57,1 Gigatonnen Kohlendioxid (Kohlendioxidäquivalenten) ausgestoßen, ein neuer Höchststand. Die Pariser Kimaziele lassen leise grüßen.
Den PwC-Prognosen zufolge wird bis 2025 weltweit mehr Strom aus erneuerbaren Quellen als aus Kohle gewonnen werden. Gleichzeitig wächst allerdings auch der weltweite Energiebedarf massiv, unter anderem wegen des Ausbaus von KI und Rechenzentren sowie der Elektrifizierung des Verkehrs. US-amerikanische Tech-Konzerne investieren jetzt in „Small Modular Reactors” (SMR). Die Mini-Atomkraftwerke sollen sicherer sein, weniger radioaktiven Müll produzieren – und das Klima retten. China baut derzeit elf neue „klassische” Reaktoren.
Ein Sprung zurück nach Österreich: Das Karikaturmuseum Krems würdigt derzeit mit der Ausstellung „Hier kommt Bart!” die US-Serie „Die Simpsons”. Ein besonderes Highlight ist dabei die geführte „Homers Radioactive Tour” durch das Atomkraftwerk Zwentendorf. Ein Wink mit dem Zaunpfahl?