Kommentar ••• Von Dinko Fejzuli
FRENEMY. Dieser Tage erschien in Kooperation zwischen dem Technologieministerium, der APA und Joanneum Research die Studie „AI.AT.Media – AI and the Austrian Media Sector: Mapping the Landscape, Setting a Course” heraus und beschäftigt sich mit der Zukunft des Mediensektors vor dem Hintergrund des Aufkommens Künstlicher Intelligenz.
Entwicklung braucht Zusammenarbeit
Ein wesentlicher Punkt, betreffend den heimischen Medien-Markt, steht schon in der Kurzzusammenfassung gleich zu Beginn der Studie, wo es heißt: „Aufgrund der Kleinheit des österreichischen Medienmarkts sind Kooperationen unerlässlich, um das Potenzial von KI heben zu können. Beispielsweise bleibt KI ohne ausreichende Trainingsdatensätze weit unter ihren Möglichkeiten. Da Medienplayer ökonomisch jedoch auch in Konkurrenz zueinander stehen, wird ein Konzept für einen sicheren Datenraum benötigt.”
Hier haben wir also die Lösung – und das Problem – gleich in einem Satz beschrieben, denn die hier eingeforderte Kooperation zwischen den unterschiedlichen heimischen Playern ist nahezu unmöglich herzustellen.
Ein Beispiel, wie schwierig diese Kooperation sein kann, ist der in den kommenden Wochen an den Start gehende ORF-Player.
Weltberühmt in Österreich
Was wurde nicht alles diskutiert zwischen den Privatsendern und dem ORF und welche Ideen wurden nicht gewälzt. Allein, wie der Player heißen soll, war schon ein Riesendiskussionspunkt, geschweige denn, wer welche Inhalte dort präsentieren soll/darf und ob die Privaten etwa den mit Gebühren bezahlten ORF-Content nutzen dürfen.
Und während sich die heimischen Marktteilnehmer – bei allen berechtigten Einwänden – im kleinen, heimischen Markt streiten, bauen Netflix, Prime, Disney & Co ihre Marktmacht weiter aus.
Und wie es scheint, ist aus Brüssel in puncto Regulierung auch keine Hilfe zu erwarten.