••• Von Britta Biron
WIEN. Wie viele Veranstaltungen in den Wochen seit dem Wegfall der Corona-Beschränkungen schon stattgefunden haben, wissen Stefan Grossek und Christoph Hütter, die beiden Gründer der Eventmarketing-Plattform Invitario, zwar nicht, sie sind aber überzeugt, „dass es noch nie so viele in so kurzer Zeit gab wie jetzt. Wir erleben gerade ein unglaubliches Comeback von Präsenzveranstaltungen.”
Ungenutztes Potenzial
Schade finden die beiden Experten, dass Events meist noch „Insellösungen” sind, die nicht in die Summe aller Kommunikations- und Vertriebsmaßnahmen eingebunden sind. Das zeige sich besonders daran, dass Event- und Teilnehmerdaten kaum noch systematisch erfasst und tatsächlich genutzt werden.
„Wir sind überzeugt, dass die meisten Unternehmen im Eventmarketing ihr Potenzial bisher nur minimal ausschöpfen. Das ist umso überraschender, wenn man bedenkt, das Unternehmen in der B2B-Kommunikation – selbst während der Pandemie – rund ein Drittel ihres Marketingbudgets für Events ausgeben haben und Live-Kommunikation damit das wichtigste Marketinginstrument darstellt.” Die Power von Eventmarketing liege daher in der Integration und Verschränkung mit allen anderen Maßnahmen, die im Marketing und Vertrieb gesetzt werden.
Wertvolle Daten
Beschleunigt wird diese Entwicklung durch die zunehmende Bedeutung von First-Party-Daten, also all jener Daten, die ein Unternehmen selbst im Kontakt mit seinen verschiedenen Stakeholdern über die eigenen Kanäle generieren kann. Diese Möglichkeiten werden im digitalen Raum gerade durch das Ende der Cookie-Ära eingeschränkt und machen daher jeden persönlichen Kontaktpunkt umso wertvoller.
Dabei gehe es um viel mehr als nur den Check-in. Auf einer Veranstaltung – egal ob virtuell oder in Präsenz – lassen sich weit mehr Informationen erfassen. Durch die teils automatisierbare Erfassung von Kontaktpunkten während eines Events, wie die Teilnahme an einem Workshop oder Webinar, können Veranstalter wertvolle Informationen über die Interessen von Teilnehmer erfassen und ihre Kommunikation an die individuellen Anforderungen anpassen.
„Damit stehen wir am Beginn einer Ära, in der Events auch Daten-Generatoren sind und damit eine größere Wirkung erzielen – sowohl für den Veranstalter, wie auch für den einzelnen Teilnehmer.”
Internationale Studie
Um Daten geht es Grossek und Hütter auch bei der D-A-CH-Studie, die sie vor Kurzem gestartet haben.
Damit soll ermittelt werden, wie Unternehmen derzeit die Relevanz von Events einschätzen, was für die kommenden zwölf Monate im Eventsektor geplant wird, wie die virtuellen und hybriden Formate der vergangenen beiden Jahre beurteilt werden und welche Rolle sie in Zukunft spielen werden. Die Online-Befragung unter invitario.com/studie22 läuft noch bis zum 10. Juni, die Ergebnisse werden am 30. Juni in einem Webinar und als kostenloses Whitepaper vorgestellt.