WIEN. Mit Gugelhupf und Zuckerguss der Krise trotzen: Die „Vollpension” erhält den Staatspreis für Public Relations. Mit ihren Backkünsten, ihrem Engagement und viel Charme machten die Senioren des Generationencafés das Unmögliche möglich: Das beliebte Wiener Lokal stand wegen ausbleibender Gäste während der Corona-Pandemie vor dem Aus.
Aber die Omas und Opas aus der Schleifmühlgasse konnten das Ruder noch einmal herumreißen, verlagerten ihre Aktivitäten ins Internet und bieten seither innovative Online-Backkurse an. Und das mit durchschlagendem Erfolg.
Das ambitionierte Projekt bewahrte aber nicht nur ältere Herrschaften in Wien vor Altersarmut und -isolation, sondern ging unter dem Titel #BakeAgainstPoverty um den Globus und schaffte damit breite Awareness für ein davor wenig beachtetes Problem. Neben liebevoll produziertem Content aus dem eigenen Haus machten die Back-Heroes in unzähligen Interviews und Beiträgen auf ihre Lage aufmerksam. Mithilfe von Multiplikatoren wie WKÖ oder Österreich Werbung schaffte es die Botschaft der CSR-Initiative sogar bis nach Chile und Australien. Das Agenturnetzwerk Grayling unterstützt die Vollpension bei der Umsetzung der Kampagne und brachte die Botschaft in 20 weitere Länder.
Herausragende Leistungen
„Dieses Projekt ist auf mehreren Ebenen herausragend: Erstens schaffte es die Initiative, dass sich ältere Menschen spielerisch mit Online-Medien auseinandersetzen. Digital-Kompetenzen sind wichtige Skills in einer Zeit, in der Menschen, die sich im Internet nicht zurechtfinden, de facto aus vielen Lebensbereichen ausgeschlossen sind”, sagt PRVA-Präsidentin und Jury-Vorsitzende Karin Wiesinger; sie fügt hinzu: „Zweitens konnte man dadurch das Thema ‚Armut und Einsamkeit im Alter' in den Redaktionen vieler Medien platzieren. Und drittens gelang es der Vollpension, durch Kooperationen mit namhaften Institutionen #BakeAgainstPoverty in rund 20 weiteren Nationen bekannt zu machen.”
Florian Frauscher, Leiter der Sektion Wirtschaftsstandort, Innovation und Internationalisierung im Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort, überreichte den Staatspreis bei der #PRGala am 17. Februar im Wiener Palais Berg. Frauscher gratulierte außerdem den Kategoriesiegern als auch dem Digitalisierungs-Champion und verlieh den Sonderpreis „Austrian Young PR Award”.
Dieser ging in diesem Jahr an gleich zwei jungen PR-Talente, und zwar Stephanie Kerbl und Moritz Lugmayr, die mit „Bühnenkunst ist allerlei” ein kreatives und maßgeschneidertes Kommunikationskonzept für Pakt Wien, der Plattform der Häuser darstellender Kunst, entwickelten und so die Jury überzeugten. (mab)