MARKETING & MEDIA
caroline wirth 13.01.2015

Nicht nur Strategie, sondern mit neuen Feldern zu mehr Erfolg

Kunde im Vordergrund Für die Werbeagentur ist es besonders wichtig, die Kunden zu verstehen, denn nur so können die Kampagnen gelingen

Young & Rubicam möchte im Jahr 2015 mit einer verstärkten Strategie-Abteilung und neuen Betätigungsfeldern punkten.

Wien. 2014 war für die Agentur Young & Rubicam Wien ein bewegtes Jahr. Zahlreiche neue Kunden wie Dunkin' Donuts und eine große Automarke bestätigten die Agentur in ihrem Erfolg.

Neben der Bestellung des CEO Sebastian Bayer im Frühjahr 2014 gab es noch weitere personelle und strukturelle Änderungen in der Werbeagentur. Seit August ist Alexander Hofmann als Executive Creative Director bei Young & Rubicam tätig.

Gemeinsam mit Non-Executive Chairman Alois Schober möchte das Team die Agentur für die Zukunft wappnen. Wie dies gelingen soll und mit welchen Herausforderungen die Agentur konfrontiert sein wird, schildern sie im Gespräch mit medianet.

Größte Strategieabteilung

Eine neue Führungsriege bringt meist Neuerungen für das Team mit sich. Vor allem im Bereich Kreation und Strategic Planning war es für Sebastian Bayer von Beginn an ein besonderes Anliegen, gute Leute zu finden. „Für uns ist die Strategie ein wesentlicher Teil der Agentur. Wir haben die Strategieabteilung daher sehr breit aufgestellt”, erklärt der CEO und ergänzt: „Wir haben mit drei Personen vermutlich die größte Abteilung dieser Art in Österreich.”

Bei der Strategie stützt sich die Agentur auf zwei internationale Y&R-Tools: Neben dem Brand Asset Valuator (BAV) nutzt sie das Online-Tool Brand Fibres. „Es ist ein Online-Intelligence-Tool, mit dem wir nicht nur Social Monitoring, sondern alles, was sich im Internet abspielt, sammeln können”, schwärmt Bayer. Der Vorteil dabei sei vor allem, dass die Daten von österreichischen Analysten ausgewertet werden. Er betont, dass ein Tool dieser Dimension ohne den internationalen Support in einem kleinen Land wie Österreich nicht möglich wäre.

Zusätzlich greift die Agentur auf den BAV, die größte Markenstudie der Welt, zurück. „Wir sind damit gerade im Feld und befragen Konsumenten zu 1.000 Marken. Wir erhalten eine sehr tiefe Analyse zu den Marken. Es hilft uns, Mechanismen und Wirkungsweisen im Hintergrund zu verstehen”, erläutert der CEO. Eine sehr wichtige Rolle spiele dabei immer mehr die Positionierung der Marke und der Beratungsansatz.

Dieser kann laut Bayer mit dem Team sehr gut abgedeckt werden und sei bereits im vergangenen Jahr auf eine gute Resonanz gestoßen.

Team fordern und stärken

Um den Erfolg der Agentur weiterhin vorzutreiben, müssen sich die Angestellten von Young & Rubicam ständig weiterentwickeln. „Nur so können wir ein Team aufbauen, welches das umsetzen kann, was wir als Vision für die Agentur haben”, sagt Bayer.

Um dem Rechnung zu tragen, wurden in der Kreation die Konstellationen sowohl im Team als auch räumlich aufgebrochen, erklärt Alexander Hofmann: „Wir haben eine große Kreation geschaffen. Da kann sich jeder gegenseitig unterstützen, inspirieren und beeinflussen. Das hat sehr positive Auswirkungen. Wir entwickeln viele gute Ideen gemeinsam.” So sei auch die Dunkin' Donuts-Kampagne innerhalb von vier Wochen entstanden.

Ein gutes Team zu haben, ist gerade in Hinblick auf die Veränderungen in der Branche essenziell, weiß der Agenturchef: „Die Anforderungen sind deutlich gestiegen. Die Bezahlungen spiegeln das aber nur begrenzt wider. Wir sind daher bestrebt, neue Aufgaben zu finden, um uns weiterzuentwickeln und zu wachsen.”

Bayer ist davon überzeugt, dass sich Agenturen zudem andere Betätigungsfelder suchen müssen: „Als Werbeagentur muss man sich anschauen, wie sich das Business verändert hat. Wir können nicht sagen, wir machen ‚more of the same', sondern wir müssen uns überlegen, wie das Geschäft zukünftig besser funktioniert.”

Den Kunden kennenlernen

Für Sebastian Bayer liegt das Geheimnis des Erfolgs in der Kundennähe. Sein Marketing-Wissen helfe hier besonders. „Ich glaube, dass die Agenturen das echte Bedürfnis des Kunden verstehen müssen, um ihnen das bieten zu können, was sie brauchen. Nur so können die richtigen Kanäle bespielt werden.”

Alois Schober schlägt dabei in die selbe Kerbe. So liege die zentrale Verantwortung in der Kundenbetreuung auf der Geschäftsleitungsebene: „In erster Linie geht es darum, den Kunden umfassend zu verstehen und alles zu tun, um ihn erfolgreicher zu machen.”

Dabei sei die Agentur auf einem guten Weg, sagt Bayer: „Wir führen fast wöchentlich Gespräche mit potenziellen Kunden. Wir merken, dass ganz viel Bewegung da ist.”

Digital weiter ausbauen

Aufholbedarf sieht das Führungsteam jedoch generell noch im Digitalbereich, denn hier sei das Ende hierzulande noch lange nicht erreicht.

Es muss jedoch viel im Denken der Kunden geschehen, betont der Geschäftsführer: „Die Herausforderung besteht darin, dass sehr viele Unternehmen selber noch nicht abbilden können, was online für sie bedeuten kann.”

Auch hier müssen neue Konzepte entwickelt werden, die zum Kunden passen. „Jeder Kunde hat andere Möglichkeiten, um Online für sich zu nutzen”, so der CEO. „Es ist für mich sicher, dass jeder gut daran tut, sich in dem Bereich weiterzuentwickeln und sich zu überlegen, wie man sein eigenes Businessmodell weiterentwickeln und verbessern kann. Damit kann man einen klaren Konkurrenz- und Kundenvorteil generieren.”

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