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Aktive Forstwirtschaft ist die Grundlage der Bioökonomie – und die Papierindustrie agiert als Vorreiter.

Redaktion 12.03.2021

Papier wächst nach

Nachwachsende Rohstoffe aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern bilden die Grundlage biobasierter Produkte.

WIEN. Die Klimakrise erfordert einen Umbau des Wirtschaftssystems von fossilen zu erneuerbaren Rohstoffen – und die Papierindustrie ist hier laut aktueller Studie bereits Vorreiter.

In ganz Europa wurden 139 Bioraffinerien identifiziert, das sind vor allem Fabriken, die außer Papier und Zellstoff noch weitere biobasierte Produkte aus dem nachhaltigen Rohstoff Holz herstellen. Fasern, Biotreibstoffe oder Tallölprodukte finden ihren Einsatz in zahlreichen Bereichen, von der Verpackungs- und Automobil-, über die Chemische und Lebensmittel- bis hin zur Pharmaindustrie.
Mittlerweile entfallen drei Prozent des Umsatzes der europäischen Papier- und Zellstoffindustrie auf Bioraffinerie-Produkte, mit steigender Tendenz.
Die Grundlage all dieser biobasierten Produkte bildet der nachwachsende Rohstoff Holz aus aktiv und nachhaltig bewirtschafteten Wäldern. In der heimischen Papierindustrie wird zu 100% Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft eingesetzt, was durch die Forstzertifizierungssysteme PEFC und FSC dokumentiert wird.

Wie CO2 eingespart wird

Die Studie „Climate effect of the forest-based sector in the European Union” beziffert den positiven Klimaeffekt des forstbasierten Sektors mit 806 Mio. t CO2 pro Jahr, was 20% der gesamten CO2-Emissionen der EU entspricht.

Berechnet werden in der Studie einerseits die Emissionen während der Produktionsprozesse; diese belaufen sich auf 51 Mio. t CO2. Auf der Haben­seite wird die Speicherung von CO2 in nachhaltig bewirtschafteten Wäldern sowie in Holzprodukten wie eben Papier(produkte), Möbel oder Bauholz verbucht.
Hier werden 447 Mio. t CO2 vermieden. Zusätzlich wird die CO2-Einsparung durch die Substitution fossil-basierter Produkte und Energieträger gutgeschrieben. Hier ergibt sich ein Plus von 410 Mio. t CO2.
Insgesamt beträgt der Einsparungseffekt 806 Mio. t CO2.
Die heimische ­Papierindustrie hat eine lange Tradition hinsichtlich Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Der 100%ige Bezug von Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft, hohe Recycling­quoten und mehrstufige Abwasserreinigung sind mittlerweile Standard. Die kaskadische Holznutzung – u.a. Sägenebenprodukte und Durchforstungsholz, mehrfaches Recycling und thermische Verwertung der erneuerbaren Reststoffe – haben sie zur Leitbranche der kreislaufbasierten Bioökonomie gemacht.
Mittlerweile erzeugen 24 Betriebe 5 Mio. t Papier und 2 Mio. t Zellstoff pro Jahr.
Weiters kommen zehn Prozent der gesamten in Österreich aufgebrachten erneuerbaren Energie aus der Papierindustrie – damit werden rund 100.000 Haushalte mit Strom und Wärme versorgt. (pj)

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