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Deutsche Kunden müssen sich für Champions League-Spiele ab 2021 einen anderen Anbieter zulegen, wenn man Kracher wie Salzburg gegen Liverpool sehen will.

Redaktion 13.12.2019

Paukenschlag um Fußballrechte

Neuer Player im Fußball: Amazon sichert sich statt Sky die Rechte an der Champions League ab 2021.

••• Von Georg Sander

WIEN. Fußballrechte in den Händen von Streamingplattformen sind nicht neu – bereits jetzt laufen einige Partien der Champions League und der Europa League beim Streamingdienst Dazn. Dass aber nun Amazon mit Prime auch im Fußball aktiv wird und sich ein Rechtepaket an der Champions League sichert, ist aufsehenerregend. Bereits im Sommer hatte der nunmehrige Ex-Präsident von Bayern München, Uli Hoeneß, Derartiges angedeutet. In einem Interview mit der Wirtschaftszeitung Euro am Sonntag meinte er: „Vielleicht kommen eines Tages auch Amazon, Apple, Comcast, Disney, Google oder Netflix dazu.”

Das Rechtepaket

Anfang Dezember war die Bewerbungsfrist rund um die Rechte für die Spielzeiten 2021/22 bis 2023/24 abgelaufen. Am vergangenen Dienstag veröffentlichte der deutsche Branchendienst DWDL einen Bericht, demnach Amazon Prime ein Rechtepaket erhalten würde. Dieser Bericht wurde schnell von Alex Green, der Geschäftsführer von Prime Video Sport Europa, bestätigt: „Wir freuen uns auf die Champions League, einen der prestigeträchtigsten Club-Wettbewerbe der Welt. ” Amazon teilt sich die Pay-TV-Rechte nun mit Dazn. Damit ist nach langen Jahren Sky nicht mehr mit dabei.

Einen entsprechenden Bericht der Bild-Zeitung bestätigte Sky-Boss Carsten Schmidt am Donnerstag: „Im gerade abgeschlossenen Ausschreibungsverfahren konnten wir uns nach rund 20 Jahren der Partnerschaft mit der UEFA nicht über eine Fortsetzung der Zusammenarbeit einigen. Bis zum letzten Moment des Prozesses haben wir uns intensiv um die Verlängerung der UEFA Champions League- Rechte über den Sommer 2021 hinaus bemüht. Wir haben eine ökonomisch klare und verantwortungsbewusste Sicht auf den Wert von Sportrechten. Auch im Sinne unserer Kunden waren wir aber nicht bereit, über den hohen Wert, den wir diesem Recht beimessen, hinauszugehen.”

Fragmentierung

Die Fragmentierung des TV-Rechte-Marktes geht also weiter. Während noch vor einigen Jahren in Österreich der meiste Live-Fußball ausschließlich im Free-TV lief, stiegen mit Premiere, heute Sky, und Dazn nach und nach damals neue Player in den Markt ein.

Den Fußballfan stellt das vor Planungsaufgaben, will man die Spiele live sehen. Die Partien der Nationalmannschaft sieht man im ORF, die Bundesliga nur bei Sky. Das entscheidende Spiel von Red Bull Salzburg in der Champions League gegen den FC Liverpool gab es als Einzelspiel am Dienstag nur bei Dazn exklusiv in voller Länge zu sehen, Sky bot hingegen eine Konferenz mit dem Parallelspiel Napoli gegen Genk an. Die Europa League-Spiele des Lask und des Wolfsberger AC liefen abwechselnd im FreeTV auf Puls 4 oder auf Dazn.
Ein Goodie dürfte es aber geben: Aktuell gibt es die Champions League nur im Pay-TV. Ab 2021/22 dürften wieder ausgewählte Spiele im Free-TV laufen. Das war öfters gefordert worden, im Oktober gab es entsprechende Medienberichte, dass es in der nun zu vergebenden Rechteperiode der Fall sein würde, in Deutschland im ZDF.

Noch nicht restlos geklärt

Wie das Fußballfachmagazin 90minuten.at berichtet, soll ServusTV ein „heißer Kandidat auf eines der Free-TV-Rechtepakete sein”. In einer Stellungnahme gegenüber dem Medium meint der TV-Sender nur, man sei „immer an attraktiven Sportrechten interessiert, zu Details oder Plänen äußern wir uns aber grundsätzlich nicht”. Wo Österreicher im Pay-TV Europacup schauen können, ist zu Redaktionsschluss noch offen. Noch vor Weihnachten dürfte öffentlich werden, wer die weiteren Pakete der UEFA für alle Wettbewerbe erhält. Ab 2021 gibt es neben Champions- und Europa League auch noch die Conference League.

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