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© APA/Herbert Neubauer (2)

Programm-Trio ORF eins Channelmanagerin Lisa Totzauer, ORF-Fernsehdirektorin Kathi Zechner und ORF 2 Channel­manager Alexander Hofer.

Redaktion 23.11.2018

Schlau Fernsehen

ORF eins setzt auf neue Informationsstandards – 2019 wird schlau, innovativ, österreichisch und live.

WIEN. Das ORF-Programm 2019 setzt auf Altbewährtes, neue Strukturen und mehr selbst produzierte Inhalte. „Was wir in diesem Land können: Talente finden, aufbauen, begleiten”, so Programmchefin Kathrin Zechner. Gemeinsam mit den Channelmanagern Lisa ­Totzauer (ORF eins) und Alexander Hofer (ORF 2) gab sie am 21. November einen ersten Ausblick auf 2019. ORF eins soll sich zukünftig als schlau, innovativ, österreichisch und live profilieren.

medianet:
Frau Totzauer, was wird zur Schärfung des Profils von ORF eins beitragen?
Lisa Totzauer: Wir haben klare Prämissen definiert, wie zum Beispiel Verlässlichkeit. Als Zuschauer muss ich wissen – dienstags wird es spannend, sei es Landkrimi, Soko oder ein anderes spannendes Format.

Und allgemein gesprochen und auf das Programm umgelegt, werden wir den Hauptabend von 20.15 bis 22 Uhr bis spätestens Ende 2020 noch österreichischer programmieren.

 

medianet: Günstigere US-Ware mit teureren Eigenproduktionen zu ersetzen, könnte sich auf das Budget schlagen.
Totzauer: Das muss nicht zwangsläufig kostenintensiver sein, wobei wir natürlich nicht jeden Tag mit Produktionen wie ‚Braunschlag' oder ‚Vorstadtweiber' bespielen können.

Aber mit den Formaten wie ‚Dok.eins'oder ‚Talk.eins' be­wegen wir uns preislich ohnedies in einer anderen Größen­ordnung.


medianet:
Und welche Pläne gibt es für den derzeitigen Vorabend?
Totzauer: Der Vorabend ist der Lead-In für den Hauptabend. Zu dieser gewichtigen Zeitzone funktioniert amerikanische Kaufware nicht mehr so gut wie früher, auch das Angebot ist überschaubarer. Daher setzen wir in Zukunft auf spannende Information, vielleicht humorvoller und experimenteller als bisher. Wir wenden uns in Sprache, Anmutung und Setting definitiv an ein anderes Publikum als ORF2. Unser Ziel ist es, in allen Formaten innovativ zu sein, Dinge neu zu entwickeln, nichts zu kopieren. Der ORF hat genügend kreative Potenziale, sie müssen nur ein bisschen wachgeküsst werden (lacht). Unterhaltung auf ORF eins soll schlau sein und Spaß machen, ohne das Thema ins Lächerliche zu ziehen.

medianet:
Aus Ihrer Sicht; Welche neuen Möglichkeiten haben sich durch die neue Channel-Struktur ergeben?
Totzauer: Heutzutage gibt es in den großen Medienhäusern eine Cluster- oder Kanalstruktur. Da international die Zuschauergruppen immer mehr fragmentiert und kleiner definiert werden, stellt sich Erfolg nur ein, wenn man seinen Kanal sehr präzise auf die gewählte Zielgruppe einstellt. Das funktioniert nur mit einer Kanalstruktur. Alle Produkte werden aufeinander abgestimmt und geben sozusagen das Staffelholz weiter.

Besonders spannend ist das abteilungsübergreifende Arbeiten an einem Thema – wie zum Beispiel die nächste ‚Oscarnacht'. Hier werden wir als Beispiel zwei Redakteure aus der Kultur, zwei aus der Filmabteilung und zwei aus der aktuellen Abteilung zu einem Team zusammenspannen. Jeder bringt seine Stärken ein, es kann schneller produziert werden, und die Sendung kommt bereits am gleichen Abend ins Programm.
So ein Zugang bedeutet neue Herausforderungen, aber auch Spaß an der Arbeit bei unseren Redakteuren, und die Zuschauer profitieren ebenfalls. (fej/jw)

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