WIEN. Es gibt Keynote-Speaker, die mit Buzzwords nur um sich werfen. Viele sprechen danach von „Bullshitbingo”, wenn sie Begriffe wie „Disruption” oder „Innovation” hören. VAMP Award-Keynote-Speaker Markus Petzl aber weiß, dass „The Times They Are A-Changin’” schon lange gilt, egal wie man es nennt: „Der Klassiker von Bob Dylan wurde ja auch bereits 1964 veröffentlicht!”
Es braucht Veränderung
Die Frage, die Petzl bei seiner Keynote in den Raum stellte, war, wie wir als Gesellschaft mit den sich immer schneller ändernden Bedingungen umgehen. „Ich will bewusst machen, wieso wir das so erleben”, erklärt er. „Wir stehen zwischen ‚So wie es immer war' und neuen Wellen ständiger Innovation und Disruption.” Die Chancen und Risiken bewusst zu machen, darum geht es ihm.
Ein Beispiel aus seiner Sicht: Mobilität. „Niemand will sich verändern, aber wir müssen es tun”, stellt er klar. Die Abläufe, wie wir zu dem fossilen Mobilitätssystem gekommen sind, sind komplex. Jetzt braucht große, systematische Veränderungen in drei Bereichen: Zunächst muss sich die Infrastruktur umstellen, von Verbrennen auf Elektro.
Dazu brauche es aber einen Kulturwechsel, weg von dem, wie es immer gewesen war. Und letztlich sind auch die Rahmenbedingungen, die die Politik vorgibt, entscheidend. „Dieser Stillstand, in dem wir uns seit Jahrzehnten wähnen, ist eingebildet und selbst gemacht”, meint er. „Wir sind nie stillgestanden. In Sachen Mobilität deutet alles darauf hin, dass wir auf Elektroautos setzen – egal ob Wasserstoff oder Batterie – und eFuels nie in der breiten Masse ankommen werden, weil es sich für uns alle als Gesellschaft einfach nicht auszahlt – maximal sind sie eine Hilfe für einen Übergang.” Um derartige Veränderungen zu durchzuführen, brauche es das Bewusstsein, dass sich die Welt schnell dreht. Zumindest seit 1964 …