MARKETING & MEDIA
Redaktion 21.01.2022

Was werden die Nachbarn sagen?

In der Causa Djokovic müssen sich langsam die Sponsoren fragen, welches Bild er abgibt.

Kommentar ••• Von Dinko Fejzuli

RISIKO. Lets face it! Novak Djokovic ist einer der größten Tennisspieler unserer Zeit und weil es eben nicht darum geht, wollte ich das gleich zu Beginn klarstellen, denn gerade in Serbien strickt man jetzt am Mythos, es ginge in der ganzen Sache lediglich darum, ihn als Tennisspieler zu verhindern und überhaupt sei das Ganze wieder mal eine Weltverschwörung gegen Serbien; so zumindest der Tenor in den meisten serbischen Medien.

Anybody home, Sponsoren?

Sein Vater verstieg sich sogar zum Sager, Novak sei Serbien und Serbien sei Novak, und auch der serbische Präsident Vucic versicherte, „ganz Serbien steht hinter dir”.

Eigentlich hätte das ja der Fürst von Monaco sagen müssen, denn dort lebt Djokovic, aber das werden die serbischen Steuerzahlerinnen und Steuerzahler in der Hitze des Gefechts und rund um die Weltverschwörung gegen den serbischen Nationalhelden wohl vergessen haben.

Der serbischen Bevölkerung kann man ihren wohlwollend getrübten Blick auf den Tennisstar nicht übel nehmen, doch langsam fragen sich immer mehr Expertinnen und Experten aus der Marketingwelt, wie es denn die Sponsoren des als Antivaxxer bekannten Tennisspielers in einer der größten Epidemien der letzten hundert Jahre halten.

Alle Tiere sind gleich oder so

Gerade in Australien, wo über Monate selbst australische Staatsbürgerinnen und Staatsbürger nicht nach Hause durften, weil sie nicht geimpft waren, ist die Wut auf die Verantwortlichen groß, weil man versucht hat, für einen Promi eine Extrawurst zu braten.

Und es wird wohl nicht lange dauern, bis sich diese Wut in Form eines negativen Images auch in Richtung Sponsoren von Herrn Djokovic richtet.

Aber so ist das wohl mit einem Testimonial: Man sonnt sich in den Strahlen, die auf ihn fallen, steht aber dann auch in seinem Schatten, wenn es mal schiefläuft.

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