MOBILITY BUSINESS
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Redaktion 25.10.2024

„Wir bringen einen vollelektrischen Pick-up”

Maxus-Geschäftsführer Andreas ­Kostelecky und sein Team freuen sich bereits auf das neue Modell.

••• Von Oliver Jonke

Maxus hat in Österreich einen mehr als nur erfolgreichen Marktstart hingelegt. Geschäftsführer Andreas Kostelecky geht im Interview mit ­medianet-Herausgeber Oliver Jonke auf das derzeitige Modell- und Fahrzeugangebot der chinesischen Marke, neue geplante Modelle, die aktuelle Performance in Österreich, die Positionierung der Marke sowie den endgültigen Durchbruch der Elektromobilität ein.

medianet: Herr Kostelecky, gleich vorab, wie geht es eigentlich mit den Strafzöllen auf chinesische Autos weiter?
Andreas Kostelecky: Ich glaube, es ist bemerkenswert, dass die Strafzölle erstens nur auf rein elektrische Fahrzeuge angewendet werden und zweitens nur auf Pkw. Bei Maxus haben wir im aktuellen Portfolio elektrische Nutzfahrzeuge, die von den Strafzöllen nicht betroffen sind. Grundsätzlich muss man sagen, dass die Strafzölle natürlich kein Verkaufsförderer für Elektrofahrzeuge sind, insbesondere nicht in einem Umfeld, in dem wir eigentlich den Wandel hin zur Elektromobilität unterstützen sollten.

medianet:
Welche Meilensteine gab es bisher bei Maxus, wie sieht das Jahr 2024 aus und welcher Ausblick besteht für 2025?
Kostelecky: Die Reise mit Maxus begann für uns im Jahr 2021. Es ist wichtig, zu betonen, dass in Österreich nur etwa zwölf Prozent des gesamten Fahrzeugmarkts auf Nutzfahrzeuge entfallen. Innerhalb dieses Marktes bewegen wir uns mit rein elektrischen Nutzfahrzeugen in einem Nischensegment. Trotz dieser Nische haben wir einen beeindruckenden Marktanteil von 29 Prozent erreicht, was uns zur Nummer eins in diesem Bereich macht – und das bereits im zweiten Jahr in Folge. Unser Ziel ist es, diese Position auch im kommenden Jahr zu halten. Die Nachfrage nach elektrischen Nutzfahrzeugen in Österreich steigt, und wir als Marke sind bestens aufgestellt, diesen Bedarf zu decken.

medianet:
Welche Modelle sind denn für dieses und nächstes Jahr bei Maxus noch geplant?
Kostelecky: Wir haben bei Maxus zunächst mit zwei Modellen gestartet: dem eDeliver 3, der einen Laderaum von rund sechs Kubikmetern bietet, und dem eDeliver 9, der etwa zwölf Kubikmeter Laderaum hat. In diesem Jahr haben wir den eDeliver 7 auf den Markt gebracht, ein Fahrzeug mit besonders großer Akkukapazität, das eine beeindruckende Reichweite von bis zu 450 Kilometern erreicht. Das ist für Nutzfahrzeuge in dieser Klasse außergewöhnlich. Besonders stolz sind wir darauf, dass wir dieses Modell noch in diesem Herbst mit Allradantrieb anbieten werden – ein echter USP für den österreichischen Markt, wo Allradfahrzeuge aufgrund der geografischen und klimatischen Bedingungen sehr gefragt sind. Im kommenden Jahr betreten wir dann eines meiner persönlichen Lieblingssegmente.

medianet:
Nämlich?
Kostelecky: Wir werden Anfang 2025 den Maxus eTerron 9 einführen, einen vollelektrischen Pick-up mit Allradantrieb. Das wird eine großartige Ergänzung für unser Portfolio und ist besonders spannend für Kunden, die robuste, leistungsfähige Fahrzeuge für anspruchsvolle Umgebungen benötigen. Das gesamte Team freut sich schon sehr auf dieses Modell.

medianet:
Wie genau ist die Marke Maxus positioniert?
Kostelecky: Maxus ist klar auf nachhaltige Mobilität ausgerichtet, wobei der Fokus auf null Gramm CO2-Emissionen liegt. Unsere Fahrzeuge sollen nicht nur umweltfreundlich sein, sondern auch funktional und zuverlässig.

medianet:
Lassen Sie uns abschließend noch in die Zukunft blicken – ab wann werden denn elektrische Fahrzeuge leistbarer sein als Verbrenner?
Kostelecky: Die Antwort wird wohl sehr segmentabhängig sein. Im Nutzfahrzeugbereich sehen wir schon heute, dass elektrische Modelle mit sechs Kubikmetern Ladevolumen in der Gesamtkostenbetrachtung unter vergleichbaren Dieselfahrzeugen liegen. Alles in allem wird die letzte Meile auf Sicht elektrisch sein müssen. Im Pkw-Segment, insbesondere bei kleineren Modellen, wird es jedoch noch einige Zeit dauern, bis sich die Preise angleichen. Das liegt vor allem daran, dass es in den kleineren Fahrzeugklassen noch an einem breiten Angebot an Elektrofahrzeugen fehlt und die Batteriekosten dort noch einen größeren Einfluss haben.

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