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TafelmarktLaut Nielsen ist Milka die klare Nummer eins unter den Schoko­ladenmarken in Österreich und hält einen wert­mäßigen Marktanteil von 53,7% im Tafelmarkt. Wertmäßig ist der Tafelmarkt mit +3,2% gewachsen.

daniela prugger 25.03.2016

Das Geschäft mit dem Kakao

Für Ghana und die Elfenbeinküste ist der Kakaohandel ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, die Lebensumstände der Bauern sind trotzdem häufig prekär. Mit der Initiative Cocoa Life will Mondelez ihre Situation verbessern.

••• Von Daniela Prugger

WIEN. Schokolade von bester Qualität herzustellen, aber auch, sie zu einem leistbaren Preis anzubieten, das war schon der Anspruch von Gründervater Philippe Suchard im 19. Jahrhundert. Darum, dass die Geschichte des Schokolade-Pioniers noch heute die Marke belebt, ist der internationale Lebensmittelkonzern Mondelez bemüht. Man habe seit Jahren kontinuierlich in die Premium-Marke investiert, weiß Merle Meier-Holsten, Mondelez-Marketingmanagerin für Zentraleuropa. Zusätzlich gestärkt werden soll der Charakter von ­Suchard nun durch das Thema Nachhaltigkeit: Als erste Marke verpasste Mondelez der Schokolade mit Schweizer Wurzeln das konzerneigene Cocoa Life-Logo.

Kakao sichert Lebensunterhalt

„Mit einer Marke ist auch Verpflichtung verbunden”, so Meier-Holsten. „Wir versuchen, für den Verbraucher relevant zu sein. Relevanz, Nachvollziehbarkeit und Information spielen eine große Rolle.” Die Antwort von Mondelez auf diese Anforderungen von Konsumenten an Hersteller: ­Cocoa Life. Seit den Gründungstagen im Jahr 2012 mit dabei ist die heutige Direktorin des Nachhaltigkeitsprogramms, Cathy Pieters. „Die Veränderungen in Sachen Nachhaltigkeit müssen auf den Kakao-Farmen geschehen”, erklärt Pieters im Gespräch mit medianet. Nachhaltigkeit ist heute für viele ein schwammiger Begriff. Für Pieters hat Nachhaltigkeit vor allem etwas mit der Bevollmächtigung und der Selbstständigkeit von Bauern zu tun. „Es geht darum, dass Kakao-Bauern eigenständige Businessmänner und -frauen werden”, so die Cocoa Life-Direktorin. „Doch es gibt noch viel zu tun.”

Die wichtigsten Anbauländer für Mondelez sind Ghana, die Elfenbeinküste und Indonesien. Für die Wirtschaft dieser Länder ist Kakao von besonderer Bedeutung. Mit einer Produktion von etwa 850.000 t Kakao pro Jahr ist Ghana weltweit der zweitgrößte Produzent. Etwa eine Mio. Kleinbauern bauen Kakao an. Eine Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen von Kakao­bauern kann somit wesentlich zur Bekämpfung von Hunger und Armut in Ghana beitragen. Mehr als ein Drittel des Bruttoinlandsprodukts in Ghana wird mit Erlösen aus dem Verkauf der Frucht erwirtschaftet. Die Rohstoffpreise sind dabei in den letzten Jahren stetig angestiegen. „In Ghana und der Elfenbeinküste haben die Regierungen einen Mindestlohn eingeführt, der an den Marktpreis von Kakao gebunden ist. Das heißt, dass die Bauern von einem höheren Rohstoffpreis profitieren”, kommentiert Pieters.

Zukünftige Herausforderungen

Eigenen Angaben zufolge hat Mondelez in all seinen Kakao-Bezugsländern bereits 76.700 Kakaobauern in rund 800 Anbaugemeinden erreicht. Es mangelt an Technologie, fairen Löhnen und Geld für Investitionen. „Wir sind mittlerweile in der Position, dass wir die volle Transparenz unserer Versorgungskette erreicht haben. Und wir haben eine Verbindung zu unseren Lieferanten, den Kakaobauern und den Communities.”

Pieters: „Mit dem Programm versuchen wir die Situation wirklich positiv zu beeinflussen. Kein anderes Unternehmen in der Schokoladenbranche sieht sich die Lieferkette so genau an wie wir.” Mit der Initiative sei man auf einem gutem Weg, die Lebensumstände von 200.000 Kakaobauern in den Anbaugemeinschaften der sechs wichtigsten Kakaoherkunftsländer zu verbessern, teilt das Unternehmen mit. Kakao zu 100% aus nachhaltigem Anbau zu beziehen, sei ganz klar das langfristige Ziel von Mondelez.
Weltweit sichert der Kakao-Anbau laut der Make Chocolate Fair-Kampagne den Lebensunterhalt für 40 bis 50 Mio. Kleinbauern, Arbeitskräfte und ihre Familien im Globalen Süden. Doch die Herausforderungen für die Zukunft bleiben groß: Umweltschädigende Produktionsmethoden wie die Rodung von Wäldern haben in vielen Ländern ihre Spuren hinterlassen. Der Klimawandel bedroht die Zukunft der Bauern zusätzlich: Die Veränderungen der Niederschläge und der Temperatur sind auch in Europa längst spürbar; Kakaobäume reagieren darauf besonders sensibel.
In jeder Region stehe man anderen Herausforderungen gegenüber. „Wir alle wissen, dass Kinderarbeit leider noch immer ein Thema ist – vor allem in Ghana. Es ist unsere Priorität, Kinderarbeit zu bekämpfen”, macht Pieters klar.

Stärkung von Frauen

Der Kakaoanbau ist arbeitsintensiv und wird meist von Handarbeit errichtet. „Im Durchschnitt werden 40 Prozent der Arbeit auf den Kakaofarmen von Frauen verrichtet. Aber Frauen besitzen nur zwei Prozent des bewirtschafteten Landes”, so Pieters. Daraus resultiere auch die wirtschaftliche Abhängigkeit von Männern. „In der Regel haben die Frauen aber nicht den gleichen Zugang zu Bildung und Trainings wie Männer; das wollen wir ändern.” Erst die Stärkung von Frauen in der Arbeitswelt könne auch ihre gesellschaftliche Position verbessern. „Mit Cocoa Life sorgen wir dafür, dass Frauen in den Entscheidungspositionen eingesetzt werden. Wir helfen Frauen dabei, dass sie ihr eigenes Geld verdienen und es auch eigenständig verwalten können”, schließt Pieters ab.

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