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© APA/Herbert Neubauer

christian novacek 10.02.2017

Durch die Blume klimpert mehr Geld

Der Valentinstag wird lukrativ: Junge geben laut Studie in diesem Jahr doppelt so viel aus wie 2016.

••• Von Christian Novacek

Valentinstag, oder neudeutsch Vday – ist er ein echtes, großes Konsumfest oder doch mehr blumiger Schein als goldiges Klimpern? Was die Österreicher zum Valentinstag schenken, wo und wann sie die Geschenke kaufen und wie viel sie dafür ausgeben, hat der Handelsverband gemeinsam mit dem Markt- und Meinungsforschungsinstitut Marketagent.com im Rahmen des Handelsverband Consumer Check erfragt.

„Die Top-Geschenke zum Valentinstag werden wieder Blumen, Süßes und Restaurantbesuche sein”, sagt Rainer Will (Bild), Geschäftsführer des Handelsverbandes. Die Ausgaben pro Person steigen im Jahresvergleich zu 2016 deutlich, nämlich von rund 30 auf 40 €. Vor allem die unter 30-Jährigen werden diesmal nahezu doppelt so viel ausgeben wie letztes Jahr; hingegen dürften die 40- bis 69-Jährigen ihre Blumensträußchen diesmal überschaubarer anlegen.

Mehr Geld für Geschenke

Durchschnittlich geben die Österreicher 40 € für Valentinstags-Geschenke aus; das sind ganze zehn Euro mehr als 2016. Dabei zeigen sich Männer (45 €) großzügiger als Frauen (30 €). Der Anstieg bei den Ausgaben ist ausschließlich den 14- bis 29-Jährigen zu verdanken; sie geben im Jahr 2017 satte 50 € statt bis dato 28 € aus (+78%). Damit machen sie die Umsatzrückgänge bei den 40- bis 69-Jährigen mehr als wett.

Bundesländer im Vergleich

Während die durchschnittlichen Ausgaben in Wien, Oberösterreich und Salzburg bei 50 € pro Person liegen, fallen die restlichen Bundesländer mit 30 € deutlich ab. Auch der österreichische Kaufkraftkaiser Niederösterreich liegt mit 30 € unter dem Österreichschnitt von 40 €.

Ein Drittel der Österreicher verzichtet übrigens gänzlich auf Geschenke. Die Mehrheit (52%) beschenkt dabei ihren Partner. Für Mütter gibt es einen Muttertag-light: Jeder Fünfte (19%) macht zum Valentinstag der Mutter ein Geschenk. „Während 61 Prozent der Männer ihre Liebste mit dem einen oder anderen Geschenk verwöhnen, sind es unter den Damen nur 43 Prozent, die ihrem Partner am Valentinstag eine Aufmerksamkeit zukommen lassen”, erläutert Thomas Schwabl, Geschäftsführer von Marketagent.com. Und er relativiert: „Die Blumen als weitaus häufigster Valentinstags-Gruß erfreuen aber klischeehaft unsere Frauen auch umso mehr.”
Die Vday-Klassiker sind nach wie vor Blumen und Schokolade. Das freut mithin den Blumenhandel: Dieser verkauft rund um den 14. Februar 20 Mio. Schnittblumen und 12 Mio. Topfpflanzen. Mehr als jede zweite befragte Person (57%) entscheidet sich für Pflanzen. Ebenfalls beliebt sind Süßigkeiten. Gut jeder Dritte (36%) aller Beschenkten erhält Schokolade, Pralinen oder sonstiges Süßes. Auch eine Alternative, jedoch mit 17% (2016: 22%) abgeschlagen, sind Restaurantbesuche.
Je 29% werden ihren Valentinstag-Einkauf im Shoppingcenter oder in Geschäften in der Nähe erledigen. Online-Shops (19%) sind gegenüber der klassischen Einkaufsstraße (15%) bevorzugt.

Männer brauchen länger

Auffallend ist das Einkaufsverhalten der Männer: Neun von Zehn wissen, wo sie einkaufen werden, jedoch lässt sich der durchschnittliche Blümchen-­Vasall bis zum Tag davor Zeit. Bei den Damen ist sich ein Viertel nicht sicher, wo denn das passende Geschenk zu finden sei –- trotzdem besorgen sie es einen Tag früher als die Herren. Das lässt sich höchstwahrscheinlich dadurch erklären, dass zwei von drei Männern Blumen schenken (Frauen: 46%) und diese frisch kaufen wollen.

Top oder Flop?

Neben dem Handelsverband hat auch die Social-Commerce-Gruppe Pepper.com den Valentinstag durchleuchtet – und 1.051 Nutzer (571 Männer, 480 Frauen) des von ihr betriebenen Verbraucherforums Preisjäger (www.preisjaeger.at) gefragt, wie sie es mit dem Valentinstag halten.

Für Händler fällt das Ergebnis der Umfrage auf den ersten Blick wenig positiv aus: Scheinbar können viele Österreicher dem Valentinstag wenig abgewinnen. Auf die Frage, ob der 14. Februar für sie „ein besonderer Tag” sei, antworteten zwei von drei Männern (66,49%) und 57,51% der Frauen mit einem klaren „Nein”.
Die emotionale Bedeutung hat der Valentinstag nur für knapp jede zweite Frau (42,49%) und 33,06% der interviewten Männer. Dennoch: Mit leeren Händen werden am Vday – der Pepper.com-Umfrage zufolge – nur jede dritte Frau (29,35%) und jeder dritte Mann (29,79%) ihrem Partner gegenübertreten.

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