RETAIL
Nataša nikolić 29.04.2016

Ein Discounter im Kreuzfeuer

Wenn der Name zur Bürde wird …

Am Tellerrand••• Von Nataša Nikolic


KLEINIGKEITSKRÄMER. Ausgerechnet ein Lebensmittelhändler geriet dieser Tage ins Kreuzfeuer der Präsidentschafts(stich)wahl, ohne eigenes Verschulden wohlgemerkt. Zur Last legen ihm ein paar ausgefuchste Österreicher ausgerechnet seinen Namen – bzw. nicht so sehr den Namen, wie einen Slogan, der seine Lkw-Anhänger ziert.

Die Rede ist natürlich von Discounter Hofer – na no na – und dessen Anhängern, die die Aufschrift: „Ich bin ein Hofer-Anhänger” tragen. Da befürchten ein paar irritierte Konsumenten gleich das Schlimmste – ist der Discounter doch so blau wie sein Logo? Wir wissen's nicht, denn Hofer will nichts verraten (Wahlgeheimnis). Beruhigend ist aber, dass der Anhänger-Slogan älter ist, als die Präsidentschaftskandidatur von Norbert Hofer.

Hofers halten nicht zusammen?

„Wir möchten Ihnen versichern, dass es Teil der Unternehmens­politik von Hofer ist, sich weder politisch, noch religiös zu engagieren und es diese Lkw-Bespannung schon lange vor der Bundespräsidentschaftswahl gegeben hat”, antwortet das Social Media-Team von Hofer einem pikierten Kunden. Andere User posten als Reaktion einen Link zur Website: hofernurzumeinkaufen.at. Dort wird wiederum das Logo des Discounters zweckentfremdet und auf die Website des Gegenkandidaten verlinkt. Mit dem Slogan: Hofer nur zum Einkaufen – Van der Bellen wählen. Hofer distanzierte sich auch von dieser Website umgehend: „Diese Internetseite steht in keinem Zusammenhang mit unserem ­Unternehmen.”

Auch wenn Hofer um derartige Publicity nicht gebeten hat, könnte sie sich möglicherweise als geschäftsfördernd erweisen - oder auch nicht. Machen Sie sich selbst ein Bild.

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