RETAIL
© APA/dpa/Oliver Berg

Zufrieden mit dem Deal: Metro-VD Olaf Koch und Hudson’s Bay-VD Richard Baker.

16.06.2015

Hudson’s Beute Kaufhof

Big Deal Die ehemaligen Pelzhändler der Hudson’s Bay Company erhalten den Zuschlag für Metros Kaufhof-Kette

Verkauft für 2,825 Mrd. €, kanadische Hudsons’s Bay verfügt nun über 464 Kaufhäuser weltweit.

Montreal/Wien. Im deutschen Warenhausmarkt kommt es nun doch anders als erwartet: Metro verkauft seine Tochter Galeria Kaufhof an den nordamerikanischen Handelsriesen Hudson’s Bay um 2,825 Mrd. Euro. Die oftmals propagierte und herbeigeschriebene Fusion der beiden Warenhäuser Karstadt und Kaufhof als deutsche Warenhaus AG ist somit definitiv passé.

Kaufhof ist in Sachen Warenhäuser Marktführer in Deutschland. Jetzt soll die Kette für die Kanadier ein passables Sprungbrett für die weiterführende Expansion in Eu-ropa bilden. Hudson’s Bay ist hierzulande weitgehend unbekannt. In Nordamerika ist das Unternehmen eine Größe, hinter der der US-Investmentfonds NRDC Equity Partner steht. Dieser verfügt über zahlreiche Kaufhausketten unter seinem Dach. Nach dem Erwerb der Kaufhof-Filialen in Deutschland und von bisher ebenfalls zu Metro gehörenden Kaufhausfilialen in Belgien haben die Kanadier weltweit 464 Warenhäuser: 90 unter dem Namen Hudson’s Bay in Kanada, 50 mit dem Schriftzug Lord and Taylor, 39 mit dem von Saks Fifth Avenue in den USA und Kanada und nun 103 Galeria-Kaufhof-Standorte in Deutschland, 16 Filialen der Kaufhof-Tochter Sportarena sowie 16 Galeria-Inno-Häuser in Belgien. Dazu kommen die Ketten OFF 5th und Déco Découverte.

Ein gutes Geschäft?

Die über Jahre geplante Veräußerung des Kaufhof lässt bei Metro die Kassen klingeln. Ein positiver Sonderertrag für das Betriebsergebnis (EBIT) von 700 Mio. € sei die Folge, berichtete Koch. Zudem könne der Düsseldorfer Handelskonzern die Nettoverschuldung um rund 2,7 Mrd. € reduzieren. Die Transaktion ist voraussichtlich Ende September abgeschlossen. Analysten begrüßten den Verkauf, dieser sei eine gute Nachricht für die Metro-Anteilseigner. Metro-Aktien starteten gestern dennoch mit Verlusten: Angeblich sorgte der Kaufpreis für Enttäuschung; Investoren hätten mit mindestens drei Mrd. € gerechnet.(nov/APA)

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