PARIS. „Unser Wein ist besser als der aus Frankreich. Als ich das Hollande gesagt habe, hat er mir geantwortet: Aber unserer ist teurer”, so, erzählte Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi, sei vor Kurzem ein Gespräch zwischen ihm und Frankreichs Präsident Francois Hollande abgelaufen. Zu einem ähnlichen Ergebnis kam die Bilanz des Internationalen Weinanbauverbands OIV für das vergangene Jahr: Wichtigster Weinhersteller bleibt Italien (49,5 Mio. hl) vor Frankreich (47,5) und Spanien (37,2 hl). Unschlagbar bleiben die Franzosen beim Exportumsatz: Für 7,7 Mrd. € ging Wein ins Ausland.
Insgesamt greifen Weintrinker zunehmend auf internationale Angebote zurück, teilte der OIV mit. „Von fünf getrunkenen Flaschen Wein stammen inzwischen mehr als zwei aus dem Ausland”, kommentierte OIV-Chef Jean-Marie Aurand. Die konsumierte Menge exportierten Weins stieg 2015 im Vorjahresvergleich um 1,8 Prozent auf 104 Mio. hl. Eine „bemerkenswerte Steigerung”, so Aurand. „Der Wein setzt damit seinen Erfolg beim internationalen Austausch fort.” Deutschland bleibt mit 15,1 Mio. hl Importweltmeister auf den internationalen Weinmärkten.
Auch beim Gesamtkonsum halten Weintrinker in Deutschland mit und teilen sich mit Italien (20,5 Mio. hl) den dritten Rang hinter den USA (31) und Frankreich (27,2 Mio. hl). Die Anbaufläche schrumpfte indes in fast allen Ländern teils drastisch. China, so Aurand, bleibe wichtigster Motor beim Weinanbau: Flächenmäßig seien die Chinesen mittlerweile größter Anbauer nach Spanien. (red)