••• Von Paul Hafner
KÖLN. Schon bald nach der ersten Ausgabe der Anuga im Jahre 1919 in Stuttgart mauserte sich die „Allgemeine Nahrungs- und Genussmittel-Ausstellung” zur national bedeutenden Wanderausstellung. Bei der ersten Anuga in Köln 1924 beteiligten sich bereits 360 Aussteller, es kamen 40.000 Besucher – der Durchbruch für die Fachmesse, die nach dem Zweiten Weltkrieg als „zentrale Leistungsschau der gesamten Ernährungswirtschaft” für bundesweit wichtig erklärt wurde.
Heute ist die Anuga längst zur Weltleitmesse aufgestiegen und erzielte 2017 mit über 7.400 ausstellenden Unternehmen einen Rekord; in den letzten Jahren kamen konstant zwischen 150.00 und 165.000 Besucher. Unternehmen aus 107 Ländern waren bei der letzten Ausgabe vertreten, die erstmals „10 Fachmessen unter einem Dach” vereinigte – ein Konzept, an dem für die heuer zwischen 5. und 9. Oktober stattfindenden 35. Ausgabe festgehalten wird.
Fachmessen im Überblick
Einen zentralen Anlaufpunkt wird neuerlich die „Anuga Fine Food” darstellen, die als wichtigste Plattform für Hersteller und Importeure von Feinkost vermarktet wird. Mit der Sonderschau „Anuga Halal Market” und Schwerpunkten wie Superfoods und Functional Foods will man auf spezielle Verbraucherbedürfnisse und aktuelle Trends eingehen. Die Veranstalter sprechen angesichts des großen Interesses seitens der Fachleute an der letzten Anuga Fine Food von der deutlich sichtbaren, „klaren Verzahnung von Fachmesse und Trendthemen”.
Voll auf Neuheiten und Trends setzt auch die „Anuga Drinks”, wo man den anhaltenden Boom neuer Getränkeinnovationen spiegeln möchte. Bei der „Anuga Meat” erwarten die Messeteilnehmer neben den Segmenten Wurstware, Rotfleisch und Geflügel auch Fleischalternativen und „Fleischprodukte aus Insekten”.
Ein Querschnitt durch die zahllosen Ernährungstrends der Branche wird auf einer fachmessenübegreifenden Bühne präsentiert. Ein Expertenteam analysiert aktuelle Marktentwicklungen und wagt einen Ausblick auf Veränderungen.
Partnerland Paraguay
Bei der zweijährlich stattfindenden Messe wird jeweils auch ein Gastland ausgewählt; 2019 gibt sich mit Paraguay erstmals ein südamerikanisches Land die Ehre. Schon 2017 beteiligten sich über 20 paraguyanische Unternehmen an der Anuga, heuer dürften neben dem Fleischsegment auch Spezialitäten wie das Nationalgetränk Tereré und Tortillas aus Manioka punkten.
„Anuga Horizon 2050”
Neu ist die Eventfläche Anuga Horizon 2050, bei der die Zukunft der Ernährung zum Thema gemacht und im Rahmen von Panel-Diskussion, Start-up-Pitches und Keynotes besprochen wird. Es geht um Lösungsansätze zur Bekämpfung des Welthungers, um das „Internet of Food” und seine potenziellen Auswirkungen auf die Lebensmittelbranche und um alternative Proteine – das Motto: „New sources to feed 10 Billions”.
Zum Jubiläum wird mit einer Rückschau ein Blick in die eigene Geschichte gewährt – die Anuga 2019 steht aber voll und ganz im Zeichen der Zukunft.