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© dpa/Carmen Jaspersen

Redaktion 23.02.2018

Milchstraße Europa

Keine Einbahn: Für importierte Milchprodukte sollen laut VÖM gleich hohe Standards gelten wie bei Exporten.

WIEN. „Internationale Handelsabkommen sind mit Bedacht und Vorsicht auszuverhandeln. Nur Abkommen, welche die Zukunft der heimischen Milchwirtschaft in den Regionen unterstützen, dürfen abgeschlossen werden, keineswegs dürfen die heimische Milchwirtschaft und unsere hohen Standards dadurch gefährdet werden”, findet Helmut Petschar, Präsident der Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter, klare Worte. Er bezieht sich damit auf die laufenden Verhandlungen über internationale Handelsabkommen der Europäischen Union mit Drittländern. Die heimische Milchwirtschaft hat mit ihrer Qualitätsstrategie im Ausland bisher gute Erfolge erzielt – fast 50% der Milchprodukte werden exportiert. Daher werden Abkommen für den weiteren Ausbau der Exportbemühungen grundsätzlich positiv gesehen. „Keinesfalls dürfen aber über ungünstige Abkommen unsere hohen Standards untergraben werden”, sagt Petschar.

Gleiche Sozialstandards

Ebenfalls müssen für die Konsumenten Informationen über entsprechende Standards gegeben sein. Nur Produkte mit gleichwertigen Umwelt- und Sozialstandards sollten importiert werden. Besondere Besorgnis sieht die heimische Milchwirtschaft in Abkommen mit Australien und Neuseeland.

Verantwortung ortet Petschar bei Akteuren im heimischen Handel und in der weiterverarbeitenden Industrie. So können erwünschte heimische Qualitätsstandards nur gesichert werden, wenn diese auch ehrlich abgegolten werden.
Es dürften nicht bei jeder Gelegenheit für heimische Produkte mit höchster Qualität aufgrund internationaler Preisentwicklungen Preisrücknahmen eingefordert werden, gleichzeitig aber immer höhere Standards in Österreich verlangt werden, die aber bei Importen kein Thema sind. (APA)

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