RETAIL
© APA/dpa/Matthias Balk

Redaktion 10.12.2021

Milchverarbeiter wollen Abgeltung

Die heimische Milchwirtschaft leidet unter einer Kostenlawine und warnt vor Problemen bei Versorgung und Qualität.

WIEN. Einmal mehr macht die Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter (VÖM) auf Kostensteigerungen und ihre Forderung nach deren Abgeltung aufmerksam: Die beispiellosen Mehrkosten treffen Landwirte und Verarbeiter und würden „dringende Preisanpassungen” erforderlich machen, wie VÖM-Präsident Helmut Petschar in einer Stellungnahme erklärt.

„Wenn es nicht gelingt, den heimischen Milchbauern und Verarbeitern die erhöhten Kosten abzugelten, ist eine gesicherte Versorgung und die Qualitätsstrategie der heimischen Milchwirtschaft in ernster Gefahr”, richtet Petschar dem Handel warnende Worte aus.

Österreich hinkt nach

Während die Landwirte vor allem von Kostensteigerungen bei Futter- und Düngemitteln, Energie und Investitionen betroffen sind, trifft es die Verarbeiter bei Energie, Verpackungen, Transportdienstleistungen und bei Rohstoffen wie Früchten.

Auf den internationalen Märkten seien die Milchproduktpreise deutlich angestiegen – eine Entwicklung, die in den Abschlüssen mit dem österreichischen Lebensmittelhandel aber nur zu einem kleinen Teil abgegolten würde, kritisiert die VÖM. Selbst habe man dagegen die Erzeugerpreise erhöht, damit die Milchbauern die Kostensteigerungen stemmen können. Petschar: „Hier manifestiert sich wieder einmal die eklatante Schieflage der Wettbewerbssituation in der Lebensmittelkette, die keine faire Vorgangsweise für Landwirte und Verarbeiter ermöglicht und daher dringend saniert werden muss.”
Die heimische Milchwirtschaft sei „ein Vorbild in Sachen Nachhaltigkeit und Qualität”, verweist Peschar unter anderem auf Gentechnikfreiheit und Tierwohlstandards. Man sei bereit, „diesen Kurs gemeinsam mit allen Akteuren weiterzugehen und auszubauen; dazu muss aber die wirtschaftliche Basis gegeben sein – und eine Abgeltung erfolgen”. (red)

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL