WIEN. Um die zehn mal untersucht Greenpeace im Rahmen eines „Marktchecks” die Auswahl einer ausgesuchten Produktkategorie in Österreichs Supermärkten (und je nach Produkt Drogerien). Nach Seifen, Duschgels und Shampoos kam nun Österreichs beliebteste Nudelsorte an die Reihe – Spaghetti.
Das Ergebnis: Ein Viertel der angebotenen Produkte sind biologisch, alle drei ausgewählten Greenpeace-Kriterien für nachhaltige Produktion erfüllen aber die allerwenigsten. Die Umweltschutzorganisation hat darüber hinaus 30 Artikel im Labor auf Glyphosat untersuchen lassen, dabei waren zwei konventionelle Proben gering mit dem Totalherbizid belastet.
Hofer vor Billa und Billa Plus
Den ersten Platz im Marktcheck belegt Hofer, vor allem aufgrund seines hohen Bio-Anteils – er ist der einzige Händler, der ein „Sehr Gut” (85,5%) einstreift. Auf den Plätzen folgen Billa und Billa Plus (jeweils 65.5%), auf dem letzten Platz liegt Diskonter Penny („Genügend”, 26%), der zum Erhebungszeitraum keine Bio-Spaghetti in seinem Sortiment führte.
Produktion, Herkunft, Zutaten
Ausschlaggebende Kriterien für die Bewertung waren neben dem Bio-Anteil im Gesamtsortiment (Gewichtung: 50%) die Herkunft der Hauptzutat Hartweizen- bzw. Dinkelgrieß (35%), sowie der Vegan-Anteil bzw. die Ei-Qualität, die nach der Haltungsform beurteilt wurde (15%).
„Spaghetti sind die beliebtesten Nudeln in Österreich. Am besten für die Umwelt sind Spaghetti in Bio-Qualität nach italienischer Art ohne Ei. Sie sind klimaschonend und Spritzmittel wie Glyphosat sind hier verboten”, erläutert Melanie Ebner, Landwirtschaftssprecherin bei Greenpeace. Am besten beurteilt Greenpeace Spaghetti in Bio-Qualität, mit rein pflanzlichen Zutaten und Hartweizengrieß aus Österreich – nur fünf Artikel von 100 geprüften Produkten erfüllen diese drei Kriterien.
Erhältlich sind die Bio-Spaghetti vorwiegend von den Eigenmarken des Handels; von bekannten Markenherstellern wie Barilla oder Wolf finden sich keine in den Supermärkten.
Glyphosat ist die Ausnahme
30 Spaghetti-Produkte hat Greenpeace im Labor auf Glyphosat testen lassen. In der herkömmlichen Landwirtschaft wird es verwendet, um alle Pflanzen wie auch „Unkräuter” abzutöten – mit bekannt negativen Auswirkungen auf Böden und Wasser. In zwei herkömmlich produzierten Artikeln wurde Glyphosat nachgewiesen, wenn auch nur in kleinen Spuren. (red)