RETAIL
© Benetton Group/Giuseppe Pino

Alessandro Benetton ist nach Meinungsverschiedenheiten über die Konzernumstrukturierung aus dem Board ausgetreten.

Redaktion 02.12.2016

Neue Ausrichtung

Umstrukturierung und Familienstreit – auch das Benetton-Imperium spürt die Konkurrenz von Zara, H&M und Co.

ROM. Alessandro Benetton ist aus dem Board des gleichnamigen Modekonzerns ausgestiegen; das berichtete die Tageszeitung Tribuna di Treviso. Die Information wurde vom Unternehmen vorerst noch nicht bestätigt. Meinungsverschiedenheiten mit den anderen Boardmitgliedern sollen den 52-jährigen Unternehmer zum Austritt bewogen haben. Benetton soll mit den Umstrukturierungsplänen für den Modekonzern, die sein Onkel Gilberto vorantreibt, nicht einverstanden sein. Alessandro Benetton wolle sich für einen Neustart der traditionsreichen Modemarke einsetzen.

Personalrochade

Das Unternehmen aus Ponzano Veneto erlebt eine Umstrukturierungsphase. Nach 30 Jahren an der Spitze der Holding geben der Unternehmensbesitzer Gilberto Benetton und der Manager ­Gianni Mion im kommenden Jänner die Führung ab. Der Ex-Chef der Telecom Italia, Marco Patuano, rückt zum neuen CEO auf. Der Manager Fabio Cerchiai, der derzeit die zum Benetton-Imperium gehörende Infrastrukturgesellschaft Atlantia führt, soll zum neuen Verwaltungsratspräsidenten der Edizione Holding anstelle von Gilberto Benetton avancieren. Unter der Führung von Benetton und Mion ist Edizione Holding zu einem Koloss mit einem Umsatz von 12 Mrd. € und Assets im Wert von zehn Mrd. € aufgerückt.

Unter Druck

Vor vier Jahren hat sich Benetton von der Mailänder Börse zurückgezogen und vor drei Jahren war das Unternehmen in drei Konzernbereiche gegliedert worden: Die Modesparte, das Raststättengeschäft mit den Gruppen Autogrill und World Duty Free und den Infrastrukturbereich mit der Gruppe Sintonia, zu der die Autobahngesellschaft Atlantia-Gemina und die Betreibergesellschaft der römischen Flughäfen ADR gehören. An die Spitze der drei Holdings wurden drei externe Manager gehievt. Benettons Modesparte ist zuletzt wegen der Konkurrenz von Gruppen wie Zara und H&M stark unter Druck geraten. (APA)

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