RETAIL
© APA/Helmut Fohringer

Gurkerl-CEO Mark Hübner sieht den Onlinehändler für die Zukunft gerüstet, als Hauptzielgruppe sieht er Familien mit Kindern.

Redaktion 18.10.2024

Neustart im Visier

Der Online-Supermarkt Gurkerl peilt nach dem Ausbau und der Teilautomatisierung des Lagers Wachstum an.

WIEN. Ende 2020, inmitten der Coronapandemie, gelauncht, konnte sich Gurkerl rasch als ernstzunehmender Player im heimischen Online-LEH etablieren und peilte schon bald darauf die Marktführerschaft an – allein die Schwierigkeit, Personal zu finden, schien die Expansion zu bremsen. Anfang 2023, nach zweimaligem Tausch der Geschäftsführung, kam es schließlich zur Vollbremsung und Gurkerl vollzog eine 180-Grad-Wendung: Ein Drittel der Belegschaft wurde abgebaut, Angebotskapazitäten wurden reduziert, die Zustellung binnen drei Stunden war Geschichte, man wollte „einen Schritt zurückgehen, um dann zwei nach vorne zu machen”.

Nachdem es nun knapp eineinhalb Jahre relativ still um die Rohlik-Tochter wurde, berichtet Mark Hübner, seit Herbst 2023 CEO des Unternehmens, von großen Fortschritten: Der im Februar 2023 gestartet Ausbau des Warenlagers in Wien-Liesing (von 5.000 auf 10.000 m²) samt Teilautomatisierung ist abgeschlossen, ab sofort können wieder 4.000 Bestellungen pro Tag bearbeitet werden, mittelfristig sollen sogar bis zu 8.000 möglich sein; infolge des Personalabbaus lieferte man zuletzt nur 2.000 Bestellungen pro Tag aus. Hübner spricht von einem „umfassenden Neustart”.

Gurkerl bleibt im Osten

„Mit der Automatisierung erhöhen wir die Kapazitäten im Logistikzentrum um 35 Prozent und steigern die Produktivität um 50 Prozent”, erklärt Hübner. Nachdem bereits im September der Mindestbestellwert auf 39 € herabgesetzt und die Untergrenze für die kostenlose Zustellung auf 79 € gesenkt wurden, steht nun auch wieder eine – wiewohl umsichtigere – Einstellungs­offensive an: Aktuell hält man bei 330 Mitarbeitern, bis Ende 2025 könnte sie laut Hübner auf rund 500 steigen.

Derzeit umfasst das Liefergebiet des Online-Supermarkts ganz Wien und Schwechat, Mödling, Baden, Korneuburg, Stockerau, Klosterneuburg, Wiener Neustadt und Eisenstadt. Auch kleinere niederösterreichische und burgenländische Gemeinden in Wien-Nähe werden angefahren. Eine Ausweitung des Liefergebiet rund um Wien in Zukunft ist angedacht, eine Expansion in eine andere Landeshauptstadt dagegen aktuell nicht geplant. (APA/red)

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL