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„Hochgerechnet auf alle Internet-User, gibt es in Österreich eine Million Geschädigte”, so KFV-Direktor Othmar Thann.

Redaktion 31.03.2017

Risiko Cybercrime

Die Schäden von Cybercrime erreichen Millionenhöhe, 2016 stiegen die Anzeigen in Österreich um über 30%.

WIEN. Der schnellste Raub ­passiert im Internet: Von einer Minute auf die andere können persönliche Konten geknackt, Geld oder Daten abgesaugt werden. Cybercrime boomt.

Jährlich werden in Österreich Hunderttausende Nutzer Opfer von Cyberkriminalität. Einer Erhebung des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) zufolge, haben von den 4,2 Mio. web­aktiven Nutzern in Österreich 24% angegeben, Opfer eines Cybercrime-Delikts geworden zu sein.

Phantom-Opfer

Die Dunkelziffer sei aber laut KFV gerade in diesem Gebiet sehr hoch, da sich viele Menschen schämen würden, leichtgläubig in Fallen getappt zu sein. Beunruhigend ist, dass jeder Mensch vom Betrug im Netz betroffen sein könnte, da potenziell jeder PC und jedes Smartphone über das Internet erreichbar ist.

Die meisten Anzeigen im Kontext von Cybercrime, die im Bundeskriminalamt in Österreich eingegangen sind, betreffen Datenbeschädigungen (+ 358%) oder die Störung der Funktionstätigkeit eines PC-Systems (+ 72%). Anzeigen wegen Hackings sind von 2015 auf 2016 um 18,1% gestiegen.

Schwachstelle Mensch

„Hochgerechnet auf alle Internet-User, sind das in Österreich eine Million Geschädigte”, so KFV-Direktor Othmar Thann. Die meisten Schäden seien finanzieller Natur, mit durchschnittlich 480 € oder von Lieferbetrug verursacht, führt Thann weiter aus. Erheblich höheren Schaden können Internetbetrüger aber bei Unternehmen anrichten. Denn nicht nur Privatpersonen sind im Visier von Hackern oder Phishing-Attacken. So geben 30% der befragten Unternehmen an, schon einmal durch ein Cybercrime-Delikt geschädigt worden zu sein.

Cyber-Verteidigungskurs

Damit ist klar: Cybercrime muss im Management ein Thema werden. „Sowohl Klein- und Mittelbetriebe als auch die großen Konzerne müssen ihr Bewusstsein in Bezug auf Cybersicherheit noch schärfen”, so Andreas Tomek, Unternehmensberater von KPMG. Vor allem kleine Unternehmen seien gefährdet und würden mehr Beratung in diesem Bereich benötigen, um besser gewappnet zu sein. (red)

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