RETAIL
© Bernhard Noll/Manner

Eva Kaiserseder 04.05.2018

Rosa Aussichten für den Süßwarenking

Manner verbucht für 2017 ein Rekordergebnis, u.a. am Heimmarkt wuchs man deutlich. Auch die stetig gelaunchten Innovationen kommen gut an.

••• Von Eva Kaiserseder

Chocolade für alle! war das Motto des Firmengründers. Eine durchaus sympathische Idee, die Josef Manner da als Grundstein für sein Unternehmen postuliert hat. Will man dem Mythos Glauben schenken, hat er damals, anno 1890, beschlossen, die für ihn schlichtweg miserable Qualität der Schokolade zu verbessern – und einfach seine eigene zu produzieren. Das Wagnis hat sich gelohnt, wenn man sich über hundert Jahre später die aktuellen Umsatzzahlen des Süßwarenherstellers anschaut, der 2017 sogar einen Rekord in der Firmengeschichte verbuchen konnte: Erstmals wurden die 200 Mio. € Umsatz geknackt; die für Manner maßgebliche Entwicklung der EU-Zuckerpreise war durch Auslaufen der EU-Zuckermarktordnung im September geprägt. Die unerwartete Rekordernte in Europa und generell tiefe Weltmarktpreise haben den Preisdruck auf Zucker ab dem 3. Quartal deutlich verschärft, die Rohstoffpreise haben sich da im Vergleich zum Vorjahr logischerweise deutlich vorteilhaft für die Hersteller entwickelt.

Markt mit Miniminus

Wo Manner im Erlös ordentlich zulegen konnte, war neben dem guten Geschäft am Heimmarkt vor allem im benachbarten Tschechien. Die Marke Manner konnte außerdem dank starker Zuwächse in Deutschland und Österreich in absoluten Beträgen die stärkste Umsatzsteigerung im Markenportfolio erzielen; die Exportquote lag im vergangenen Jahr bei 57,5%. Der Süßwarenmarkt, der 2017 zwar eine wertmäßige Steigerung von 0,5 Prozent (national) verbuchen konnte, musste mengenmäßig ein kleines Minus von 0,9 Prozent einstecken.

Konsequent innovativ

Ganz klassisch begonnen wurde das Jahr im Reigen der Neoprodukte mit den Dragee Keksi des Jahres – die Limited Edition 2017 setzte auf Schoko deluxe, gelauncht wurde die Sorte „Double Choc”. Übrigens: Die bisher beliebteste Sorte beim Konsumenten – Spitzenreiter „à la Manner” – wurde damit vom Keksithron gestoßen. Der würdige Nachfolger für 2018 heißt „Salted caramel”.

Eine Neuauflage der populären Muttertagsaktion aka „Meineschnitte”-Kampagne erwies sich als extrem erfolgreich und toppte das starke Vorjahresergebnis aus 2016; konsequenterweise ist sie auch heuer wieder im Produktbouquet zu finden. Die personalisierte Version der klassischen Mannerschnitten in der 8er-Geschenkpackung, bei dem Vorname und Slogan „mag man eben” kombiniert werden, kommt beim Konsumenten einfach zuverlässig gut an. Unter „www.meineschnitte.at” wird sie online noch bis 13. Mai vermarktet.
Dem verstärkten Kundenwunsch nach Zuckerreduktion entsprach man letztes Jahr mit dem Launch der Manner Vollkornwafferl im 6er-Pack; inklusive begleitender Werbung via Print und Online konnte das Produkt hier ein sattes Plus von zehn Prozent erzielen, wobei Manner dezidiert keine Zuckerersatzstoffe in Form von Süßungsmitteln oder anderen künstlichen Süßstoffen einsetzt, sondern klassisch und ehrlich auf Reduktion baut.
Die Sommerpromo 2017 setzte schließlich am PoS und bei diversen Events auf die Outdoortauglichkeit der Schnitten („passt in jede Tasche, schmilzt nicht, gibt Energie”), für heuer wird als Kampagnenthema der Glücksbringer Mannerschnitte inklusive Gewinnspiel und zahlreichen PoS-Platzierungen stehen – Claim: „Rosa Glücksaussichten!”
Die Marke Casali, die für exotische Extravaganza beim Naschen steht, konnte im vergangenen Jahr mit Schoko-Bananen in der neuen Sorte Double Choc punkten, wobei die Klassiker aus Bananen- und Schokoladeschaum österreichweit um 3,5 Prozent zulegen konnten. Für 2018 steht bei Casali eine Neuerung auf dem Programm: Die Rum-Kokos-Range wird um eine Limited Edition erweitert, heuer huldigt man ab Mai dem Trendgetränk Gin und launcht die Variante „Gin Tonic”.

Manner rockt Retro

Ein Roll-out Richtung Deutschland, Tschechien und Slowenien gab es beim Manner Müsli, nachdem die 2016er-Innovation aus dem Stand Platz zwei bei den beliebtesten Produkten in den Manner Shops holte – gleich nach den klassischen Mannerschnitten. Mit den „Knuspinos” wagte man eine Premiere: Die zwölf Waffelfinger in drei Sorten wurden erstmals auch für die Bedürfnisse des deutschen Markts konzipiert; ausgewogene Süße und handliche Packungsgröße sind „Knuspinos” Kennzeichen. Back to the roots heißt es dann mit der Neuinterpretation des 1898 erstmals verkauften „Manner Trink Cacaos”. Er wird wie anno dazumal aus genau zwei Zutaten bestehen: Zucker und Kakao. Das Packaging wird Retrocharme bieten und das bewährte Manner-Pink variieren. Rosa Glücksaussichten quasi.

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL