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© Land schafft leben

Redaktion 12.07.2024

Schweinische Preise

„Land schafft Leben“-Report untersucht die Kaufgewohnheiten der österreichischen Bevölkerung. Da ist einiges im Argen.

WIEN. Rund 1,5 t an Lebensmitteln werden in Österreich im Jahr pro Kopf konsumiert. Ansprüche, Selbstwahrnehmung und tatsächliches Kaufverhalten klaffen dabei teils beträchtlich auseinander.

„Gerade bei Fleisch haben wir oft sehr hohe Ansprüche an die Lebensmittelproduktion, kaufen dann aber das Billigste“, hält dazu Maria Fanninger vom Verein „Land schafft Leben“ fest. „Wir sind als Gesellschaft in diesem Bereich vielleicht etwas heuchlerisch“, ergänzt ihr Kollege Hannes Royer im Hinblick auf den Unterschied zwischen dem, was politisch gefordert und dem, was durch Kaufentscheidungen gefördert werde. Anhand der jüngsten RollAMA-Befragung scheint das deutlich zu werden: Knapp jede zweite befragte Person gibt an, dass ihr Tierwohl beim Einkauf wichtig ist. Gleichwohl liegt aber beim Schweinefleisch der Bio-Anteil hierzulande bloß bei vier Prozent – von denen in Österreich dann auch nur 1,4% konsumiert werden, während der Rest exportiert wird. Bewusstseinsbildung und mehr Transparenz wären hier laut „Land schafft Leben“ jene Gegenmaßnahmen, die den Fokus stärker auf bewussten Konsum zu lenken imstande wären.

Zudem spielen Aktionen im LEH hierzulande eine für den Wert von Lebensmitteln unvorteilhaft große Rolle: Mit durchschnittlich 30 bis 40% ist der Aktionsanteil im EU-Vergleich nur in Tschechien noch höher; beim Kauf von Fleisch lag der Anteil 2023 bei 44% (!). (red)

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