RETAIL
© APA/Erwin Scheriau

BummellauneWenngleich die Umsätze in den Einkaufszentren tendenziell stärker anzogen als in den Städten, machen die hohen Passantenfrequenzen Mut für ein – trotz Teuerung – starkes Weihnachtsgeschäft.

Redaktion 02.12.2022

Solider Start ins „fünfte Quartal”

Vor allem die Frequenzen des ersten Einkaufssamstags machen dem Handel Mut für die kommenden Wochen.

WIEN. Mit dem ersten Einkaufssamstag der Weihnachtszeit ist das „fünfte Quartal” des Handels offiziell eingeläutet. Laut Hochrechnung des Handelsverbands setzte der österreichische Handel rund 340 Mio. € um – und ortet dabei zwar noch viel Luft nach oben, verweist aber auch auf die zu diesem Zeitpunkt für das Gros der Bevölkerung noch ausständig gewesene Auszahlung des doppelten Gehalts (vulgo „Weihnachtsgeld”).

„Im Branchenvergleich verzeichnete diese Woche insbesondere der Handel mit Lebensmitteln, Kaffee, Spielzeug, Elektro, Kosmetik und Büchern eine hohe Nachfrage. Auch die Modehäuser waren am Samstag rappelvoll. Allerdings wurde in vielen Geschäften mehr geschaut und probiert als tatsächlich gekauft. Daher sind die Umsätze etwa im Mode- und Schuhhandel hinter den Erwartungen geblieben”, so HV-Geschäftsführer Rainer Will.
Ganz ähnlich fällt das Resümee von WKÖ-Handelsspartenobmann Rainer Trefelik aus: „Sehr viele Menschen haben sich umgesehen und informiert. Aber ‚kauftechnisch' ist bis Weihnachten noch Perspektive nach oben.”

Einkaufszentren stark besucht

Von „sehr zufriedenen Händlern” berichtete Christian Stagl, Center Manager des Fischapark in Wiener Neustadt; das Geschäft sei „sehr gut angelaufen”, wobei sich die Einkäufe auf die ganze Woche verteilt hätten – anders als etwa 2019, als „der Black Friday noch der Bringer schlechthin” gewesen sei.

Auch Hannes Gruber, Leiter des City Center Amstetten, betonte „starke Frequenzen” insbesondere ab Nachmittag; man blicke dem weiteren Verlauf des Weihnachtsgeschäfts „sehr optimistisch” entgegen und gehe von einer weiteren Frequenz- und Umsatzsteigerung in der Adventszeit aus.
Ähnlich positive Signale gab es aus Salzburg: Laut APA-Rundruf lag das Geschäft in den Einkaufszentren auf dem Niveau von 2019; neben Büchern, Spielzeug und Elektronik seien auch Festtags- und Ballkleider wieder gefragt.
Auch abseits der EKZ sind die Händler positiv gestimmt, so die Geschäftsführerin des Altstadtverbands, Sandra Woglar-Meyer: „Generell sind wir auf Vor-Corona-Niveau”, die Händler hätten „kein Umsatz-, sondern ein Mitarbeiterproblem”.

„Positive Bilanz” in Wien

Passabel fällt die Bilanz auch in der Hauptstadt aus: „Der Wiener Handel ist positiv ins Weihnachtsgeschäft gestartet. In einigen Branchen lief es besser, in anderen gibt es noch Luft nach oben”, meint Margarete Gumprecht, Handelsspartenobfrau der WK Wien. „Zwar müssen viele Kunden derzeit mehr aufs Geld schauen, bei den Kindern und Enkerln wird aber zuletzt gespart. Viele haben den ersten Adventsamstag genutzt, um die Geschenke für die Kleinen unter dem Christbaum zu besorgen”, so Gumprecht.

Für den Spielwarenhandel ist Weihnachten die wichtigste Saison des Jahres: Von Oktober bis Dezember werden rund 40% des Jahresumsatzes erzielt. Eine aktuelle Studie der KMU Forschung Austria bestätigt das: Im Ranking der beliebtesten Geschenke sind Spielwaren Spitzenreiter (35%); auf Platz 2 liegen Gutscheine für Waren wie Bekleidung, (32%), auf Platz 3 Kosmetika (31%).

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL